Der neue Übermensch - Nietzsche und die Genforschung
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Keine einzige jener „schönen neuen Welten", die uns einst verheißen wurden, ist je Wirklichkeit geworden, obwohl die Menschen mit solcher Inbrunst entschlossen waren, gegen allen Anschein und gegen alle bösen Erfahrungen immer noch an diese vollkommenen Welten zu glauben, die uns der wissenschaftliche Fortschritt vorgaukelt. Das Genomprojekt, von dem man sich nun die Lösung des chronischen Hungerproblems in der „Dritten Welt“ verspricht, macht auch vor Tieren und Menschen nicht halt; Gene und Chromosomen scheinen beliebig manipulierbar und Kopien von Menschen in beliebiger Stückzahl seriell herstellbar wie eine Fabrikware. Die geistesgeschichtlichen Wurzeln dieser modernen technologischen Utopie vom Übermenschen liegen jedoch in Mythen und Legenden, die von Philosophen wie Friedrich Nietzsche, Science-Fiction-Autoren wie H. G. Wells und im Mythos vom Golem erschaffen wurden. Diesen Mythen spürt der Autor nach und fragt sich, ob der Weg, der heute mit Hilfe instrumenteller Vernunft beschritten wird, wirklich weiterführen kann, oder ob die Verheißungen des Genomprojekts letztlich in die Sackgasse einer letalen Technologiefalle hineinführen werden?