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Im 6. Jahrhundert plant Boethius, sämtliche Werke von Aristoteles und Platon ins Lateinische zu übersetzen und zu kommentieren. Diese Motivation entspringt seiner Einsicht in die bildungstheoretischen Grundlagen des Platonismus und Aristotelismus, die ihm als Maßstab für seine ethischen Erkenntnisse und sein pädagogisches Schaffen dienen. Zudem treibt ihn die Sorge um die Anschlussfähigkeit dieser Bildungstradition an die gesellschaftlichen Bedingungen im lateinischsprachigen Raum seiner Zeit an. Ziel des Buches ist es, Boethius’ Übersetzungsprojekt in den verschiedenen Ebenen des damit verbundenen Wissenstransfers zu analysieren und sowohl die Inhalte als auch die Bedingungen dieser Transfers darzustellen. Die Übersetzungen sind hierbei nur ein Teil des Transfers. Die Kommentierungen und didaktischen Maßnahmen zur Vermittlung der Inhalte für verschiedene Niveaustufen seines Zielpublikums sind integrale Bestandteile seines Projekts und stellen weitere Wissenstransferebenen dar. Die Vorgehensweisen bei diesen Aspekten der Übersetzung basieren auf Boethius’ sprachphilosophischen und seelentheoretischen Einsichten, die für seine Konzeption einer erfolgreichen Vermittlung verantwortlich sind. Die Theorie der Sprache, die er in seiner Bearbeitung von Aristoteles’ Schrift Peri hermêneias ins Lateinische überträgt, bildet somit die Grundlage für die Praxis seiner Übersetzung.
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Boethius' Übersetzungsprojekt, Christian Vogel
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- 2016
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