Tell Chuēra: Ausgrabungen in der südöstlichen Unterstadt - Bereich W
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Ziel der Ausgrabungen in Tell Chuera (Nordost-Syrien) war es, ein Verständnis von der Gesamtanlage in ihrer zeitlichen Entwicklung und räumlichen Struktur zu erhalten. Dazu wurde zum einen die Siedlung aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. großflächig freigelegt – nur in diesem Zeitraum war die Ruine ganzflächig besiedelt –, zum anderen konnten durch gezielt angelegte Sondagen Hinweise auf den Beginn und den Verlauf der Siedlung in der Frühen Bronzezeit gewonnen werden. Die Gründung der urbanen Stadtanlage um 3100 v. Chr. darf jetzt als gesichert angenommen werden; zu diesem Zeitraum war bereits der Bereich der gesamten, späteren Oberstadt besiedelt. Im Verlauf der Frühen Bronzezeit II (ca. 2800 v. Chr.) erfolgte dann mit der Gründung der Unterstadt eine Erweiterung des Siedlungsgeländes. Die geomagnetischen Messungen haben gezeigt, dass der jüngsten Stadtanlage dieser Periode, Tell Chuera ID spät (bis IE), mit Sicherheit eine umfassende Planung zugrunde liegt. An stadtplanerischen Elementen lassen sich u. a. jetzt schon der zentrale Platz in der Mitte der Oberstadt mit dem unmittelbar daran anschließenden „Tempelkomplex S“ (Steinbau VI), das radiale Erschließungsschema, die Errichtung der administrativen Bauten in der Mittelachse der Oberstadt mit Wohnbebauung zu beiden Seiten dieser Achse, die Gliederung in Ober- und Unterstadt sowie deren jeweilige Befestigung nennen. Der hier vorliegende Band behandelt die Ergebnisse der Grabungen in der Unterstadt und der äußeren Befestigungsmauer.