Wissenswege als Kulturbrücken
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Historiker erzählten keine Geschichten, sondern entwickelten Wege zu gesicherten Erkenntnissen, Soziologen entwarfen Staatstheorien, die noch heute von Aktualität sind, Therapeuten experimentierten mit neuen und – heute würden wir sagen – sanften Heilmethoden. Gesundheit war in den Alltag eingewoben. Musik entsprach nicht nur ästhetischem Hörempfinden, sondern wurde auch in der Therapie angewandt. Kunst wirkte beruhigend. Denn Spiritualität wurde nicht als Gegensatz zu Wissenschaftlichkeit verstanden. Die Geschichte der Geistes- und Kulturwissenschaften, die noch nicht eindeutig von den Naturwissenschaften getrennt waren, ist ohne Kenntnis der Werke eines al-Tabaris, al-Farabis, Ibn Sinas oder Ibn Khalduns unvollständig. Albrecht Dürer waren die großen Leistungen arabischer Wissenschaftler noch gegenwärtig. Erst in den folgenden Jahrhunderten gingen sie dem europäischen Geschichtsdenken weitestgehend verloren. Auf dem Boden griechischer, indischer, persischer und syrischer Quellen bewahrten die arabisch-islamischen Kulturwissenschaften nicht nur das Wissen der Antike, sondern leisteten einen unschätzbaren Beitrag zum universellen Erkenntnisfortschritt. Diese Zusammenhänge in einem Disziplinen übergreifenden Sinne nachzuvollziehen und für eine interessierte Leserschaft aufzubereiten, ist Anliegen dieses Buches.