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Die Arbeit untersucht die Rezeption von Lucans »Georgica« und betrachtet das spätere Gedicht als eine Art Prequel zum früheren. Zur Analyse wird das Konzept des ›metapoetischen Realismus‹ herangezogen, um zwei verschiedene intertextuelle Phänomene zu vergleichen: die Präsenz literarischer Kultur auf der Ebene der Eposhandlung und Formen von Intertextualität, die nur für die Leser des Gedichts relevant sind. Lucan zeigt, wie der Bürgerkrieg in einem historischen Moment stattfindet, in dem frühere kulturelle Standards nicht mehr gelten und die der augusteischen Literatur noch nicht wirksam sind. Der Anspruch der »Georgica« und der gesamten Dichtung Vergils, die Folgen des Krieges zu überwinden und in eine höhere Kultur einzutreten, wird von Lucan nicht als ›anti-vergilisch‹ ins Absurde geführt, sondern im Kontext der ungelösten neronischen Gegenwart gefordert. Dies wirft Fragen nach dem Wert literarischer Kultur auf. Das Handeln der ›Helden‹ Lucans wird vor dem Hintergrund der »Georgica« als fundamentale Ursache für den Skandal des Krieges betrachtet; eine Heroisierung von Caesar, Pompeius oder Cato ist nicht möglich. Die Diskussion um eine ›positive‹ oder ›negative‹ Aussage des Gedichts, insbesondere des programmatischen Nerolobs, erweist sich als fehlgeleitet. Die zugrunde liegende Doktorarbeit wurde 2018 mit dem Joachim-Jungius-Preis für herausragende Dissertationen ausgezeichnet.
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Blut auf Pharsalischen Feldern, Markus Kersten
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- Released
- 2018
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