Hirschhagen - Sprengstoffproduktion im "Dritten Reich"
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Hirschhagen, das heutige Industriegebiet der nordhessischen Kleinstadt Hessisch Lichtenau, war früher Standort einer der größten Sprengstofffabriken des Dritten Reichs. Es lag und liegt verborgen vor den Blicken der Außenwelt. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden dort neben freiwilligen deutschen Arbeitskräfte und Dienstverpflichteten auch Zwangsarbeiter aus unterschiedlichen Nationen eingesetzt und gegen Ende des Krieges noch 1000 ungarische Jüdinnen. Das Werk lieferte mit Bomben, Granaten und Minen nicht nur dem nationalsozialistischen Angriffskrieg die tödlichen Waffen der Verwüstung und Vernichtung, sondern hinterließ darüber hinaus Spuren am Standort sowie im Denken und Fühlen der Beteiligten. Der Leitfaden soll die Möglichkeit eröffnen, das Gelände des ehemaligen Rüstungswerkes selbstständig zu erkunden. Es wird ein Rundweg beschrieben und zu einzelnen Stationen werden detaillierte Informationstexte geliefert sowie Fotos und Dokumente, die Einblicke liefern in die wesentlichen Produktionsbereiche, den Aufbau und die Entwicklung der Fabrik sowie die Bedingungen, unter denen Tausende, oft unter Zwang, dort arbeiten mussten.