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Entgegen dem verbreiteten Naturalismus entwickelte Dilthey ein lebensphilosophisches Fundament, das das menschliche Leben und seine Ausdrucksformen nicht nur nach Naturgesetzlichkeiten erklärte, sondern die Eigengesetzlichkeit des menschlichen Geisteslebens zu verstehen suchte. Er baute diesen Ansatz wissenschaftstheoretisch aus und formulierte eine Theorie der Geisteswissenschaften, als deren Begründer er gilt. Dabei entwickelte er die Hermeneutik und die verstehende Psychologie weiter. Dilthey wandte seine Methoden empirisch in der Weltanschauungslehre an, einem Deutungsschema für gescheiterte metaphysische Systeme. Er zeigte auf, wie verschiedene und sich widersprechende metaphysische Systeme ihren gemeinsamen Ursprung im Lebenszusammenhang des Menschen haben, und kategorisierte historische Ansätze nach verschiedenen „Typen der Weltanschauung“. Der Naturalismus führte seit dem 17. Jahrhundert dazu, dass ein mechanisch-kausales Naturverständnis auch auf das Innenleben des Menschen übertragen wurde, wodurch seinem Geistes- und Gefühlsvermögen dieselben kausalen Gesetze zugeschrieben wurden wie der physikalischen Natur. Kant versuchte, dieses Problem zu lösen, indem er die physikalische Natur durch die reine Vernunft als Naturbeschreibung auffasste, was eine Trennung von Ding an sich und Erscheinungen voraussetzt. Laut Kant sind es nur die Erscheinungen, die der Verstand erfassen kann, während die Kausalität des hinter der Ers
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Die philosophische Reihe/ Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften, Wilhelm Dilthey
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- 2019
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