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Deutschland ist eine Parteiendemokratie, die nach dem 2. Weltkrieg entstand, um eine Wiederholung der damaligen Katastrophe zu verhindern. Heutzutage haben die politischen Parteien jedoch mehr Einfluss, als ihnen verfassungsmäßig zusteht. Sie sind in nahezu allen Lebensbereichen präsent und üben Kontrolle über Medien, Forschung, Sportorganisationen, Wohlfahrtseinrichtungen und sogar über die höchsten Gerichte aus. Mit über 2.500 gewählten Abgeordneten hat Deutschland nach China die zweithöchste Zahl der Welt, alle von politischen Parteien gestellt. Dennoch werden die selbstgesetzten politischen Ziele selten erreicht, da die Parteien mehr mit ihrem Machterhalt und der Versorgung ihrer Funktionäre beschäftigt sind als mit den drängenden gesellschaftlichen Fragen. Die Beteiligung einfacher Mitglieder an Entscheidungsprozessen ist stark eingeschränkt, was viele Bürger zur inneren Emigration oder zu extremen politischen Organisationen treibt. Der Anstieg der Nichtwähler ist ein weiteres Zeichen der Ablehnung der bestehenden Parteien. Dieses Defizit an bürgerschaftlichem Engagement ist besonders problematisch, da es die Gesellschaft anfällig für Populismus und Rechtsextremismus macht. Es ist an der Zeit, dass die Gesellschaft sich von der Kontrolle der Parteien befreit und deren Rolle gemäß der Verfassung neu definiert.
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Im Würgegriff der politischen Parteien, Michael Ghanem
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- 2019
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