Intelligibilität und Freiheit
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Baruch de Spinoza ist im Kanon der großen Rationalisten eine Ausnahmeerscheinung. Aus der jüdischen Gemeinde ausgeschlossen und mit einem Bannfluch belegt, sucht er nach den Hintergrundvoraussetzungen eines selbstbestimmten und freien und also gelingenden Lebens. In seiner Ethik laufen die Linien zusammen: Gott und Welt sind intelligibel, allein der Tätigkeit der Vernunft nach begreifbar, weshalb der Erkennende zugleich der Glückselige ist. Denn der Weise vermag nicht nur der Knechtschaft der Affekte, diesem dauernden Wogen unstillbarer Begierden, törichter Freuden und zerstörerischer Trauer zu entkommen, sondern unter einem Aspekt von Ewigkeit klar zu sehen und sich dem Griff der Autoritäten zu entziehen. Im vorliegenden Buch wurde der Versuch unternommen, Spinozas Ethik, sein Hauptwerk, dieses nach geometrischem Vorbild artikulierte Gedankengebäude, das aus Definitionen, Axiomen, Lehrsätzen, Beweisen und Anmerkungen besteht, in eine »philosophische Erzählung« zu überführen, mit dem Ziel, den Grundriss desselben offenzulegen und es für alle Menschen zugänglich zu machen, die an philosophischer Weltdeutung interessiert sind.