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Seit den frühen 1980er Jahren hat sich die Forschung zur Kulturgeschichte des Geruchssinns zu einem bedeutenden Bereich der Historiografie entwickelt, der Medien, Projekte und Themen der Kunst, Musik und Literatur neu beleuchtet. Der Expressionismus, oft als spezifisch deutsche Bewegung betrachtet, hat in der Forschung, insbesondere im anglo- und frankophonen Raum, bislang wenig Beachtung gefunden. Die expressionistische Zivilisations- und Kulturkritik in Literatur, Kunst und Film thematisiert häufig geruchsintensive Erfahrungen von Krieg, Tod und Verfall und kritisiert den Versuch einer hygienischen Desodorierung sozialer Räume. Für einige messianische Expressionist*innen ist das Riechen als ekstatische Welterfahrung von Interesse, das topophile oder sexuelle Entgrenzungen ermöglicht. Im Kontext der rituellen Ansprüche des Expressionismus gewinnen kultische Gerüche und religiöse Geruchssymbole an Bedeutung. Die Frage, wie Gerüche und Geruchsvorstellungen in der Kunst suggeriert oder evoziert werden können, stellt besondere Herausforderungen an die jeweiligen Kunstgattungen und Medien. Auch die expressionistische Architektur beschäftigt sich mit der menschengerechten Gestaltung von Räumen unter olfaktorischen Gesichtspunkten. Der Band zielt darauf ab, das Verständnis der Geruchskultur des Expressionismus zu erweitern und zu vertiefen, indem er die Vielfalt olfaktorischer Wahrnehmungen untersucht – vom Erotischen über den Leich
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Riechen und Gerüche, Katharina Alsen
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- 2023
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