Derrida und Husserl
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Mit Husserl als Vertreter einer Philosophie der Präsenz und dem Opponenten Derrida als deren Dekonstrukteur ist der philosophische Spannungsbogen vorgezeichnet. Der Autor versucht, den Derridaschen Begriff der Dekonstruktion, der sich wesentlich über die Auseinandersetzung mit Husserls Philosophie vom Zeichen entwickelte, zu konkretisieren. Die dekonstruktive Arbeit bringt dabei das Verdrängte, Derivative, das bloß Supplementäre der klassischen philosophischen Begriffe in ihr Recht und gibt ihnen ihr Eigenleben. Als Folge der dekonstruktiven Strategie wird die nur temporäre Autorität dieser traditionellen Leitbegriffe deutlich. Das Husserlsche Konzept einer Philosophie als strenger Wissenschaft führt nicht deshalb in Schwierigkeiten, weil die Philosophie wissenschaftsunfähig wäre, sondern weil die Dekonstruktion selbst die Ansprüche einer Wissenschaft als Wissenschaft untergräbt. Völkner zeichnet die dekonstruktive Praxis in ihrer Entwicklung nach, zeigt sie am „Werk“ und ermöglicht so auch Nicht-Insidern das Verständnis des angeblich Unverständlichen und ist damit als Einführung in die Dekonstruktion geeignet.