Erkenntnis zwischen Abbild und Konstruktion
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Naturwissenschaftliche Erkenntnistheorien stellen die Philosophie vor neue Herausforderungen auf ihrem ureigensten Gebiet: der menschlichen Erkenntnis. Diese Studie liefert erstmals einen umfassenden Vergleich zwischen der evolutionären Erkenntnistheorie, die von Konrad Lorenz und seinen Schülern begründet wurde, und der genetischen Epistemologie Jean Piagets. Unter Berücksichtigung einer Reihe anderer kognitiver Theorien wie dem Autopoiesiskonzept, der kognitiven Ethologie, der linguistischen Theorie Chomskys und anderer wird gezeigt, dass der moderne Theorienstreit das alte Problem, ob Erkenntnis eine äußere Realität abbildet oder vielmehr die Realität aktiv konstruiert, aufgreift und durch Experimente und unter Anwendung moderner Entwicklungskonzeptionen neue Lösungsmöglichkeiten anbietet. Es wird gezeigt, dass Konstruktion und Abbild unterschiedliche Seiten des Erkenntnisprozesses beschreiben. Der Autor weist anhand des Raumbegriffs und der Kategorie Abstraktion auf Möglichkeiten hin, um mittels eines interdisziplinären Herangehens zu einer integrativen Erkenntnistheorie zu gelangen.