Philosophie nach ihrem Ende
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Was heißt dann aber Denken – nach dem Ende der Philosophie? Zunächst läßt sich dieses Geheiß durch eine Reihe von Negationen charakterisieren. Not tut, zumal in Deutschland, eine souveräne Emanzipation der Philosophie von den Phantomen der Ethik. Daß ethische Fragen heute Konjunktur haben, zeigt lediglich, daß die offizielle Philosophie jeden politischen Index verloren hat. Dem entsprechen die inflationierenden Projekte der Sinnstiftung durch Geisteswissenschaftler. Sie haben das Erbe der Religion angetreten und verwalten die alteuropäische Tradition als knappe Resource. Hermeneutik ist eine Droge, die sich der Bildungshumanismus in homöopathischer Dosierung verabreicht, um die Welt der elektromagnetischen Wellen, Strahlungen und Bitströme vergessen zu machen. Deshalb heißt Denken heute, Abschied zu nehmen von den Geisteswissenschaften – gerade in Zeiten ihrer Inflationierung.