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Die Arbeit untersucht gnostische Strukturen in der modernen Philosophie und Ästhetik. Nach einem Überblick über die Rezeptionsgeschichte der Gnosis in der Spätantike zeigt der Autor, wie sich um die Jahrhundertwende bei einflussreichen Denkern wie Bloch, Heidegger, Klages und Adorno eine charakteristische Denkfigur entwickelt. Diese ist geprägt von Kulturpessimismus, radikaler Kritik an Wissenschaft und Öffentlichkeit, einem Bewusstsein der Auserwähltheit und gesteigerten Zukunftshoffnungen, die bis ins Eschatologische reichen. Es werden überraschend deutliche Parallelen zum gnostischen Denken sichtbar, sowie bemerkenswerte Gemeinsamkeiten in den Problemen, mit denen sich die Autoren auseinandersetzen, trotz politischer und inhaltlicher Differenzen. Der artikulierte Pessimismus kann als Reaktion auf soziale oder intellektuelle Krisensituationen verstanden werden und stellt einen „sekundären Pessimismus“ dar, in dem ästhetische und rhetorische Elemente eine Rolle spielen. Diese ermöglichen sowohl die Inszenierung der schrecklichen Realität als auch die „Selbstermächtigung“ desjenigen, der diese Schrecken entlarvt. Die Auseinandersetzung mit gnostischem Denken eröffnet nicht nur weitgehend ignorierte Traditionen, sondern ermöglicht auch das Entschlüsseln von Denkstrukturen, die bis in die Gegenwart fortbestehen.
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Dithyrambiker des Untergangs, Michael Pauen
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- Released
- 1994
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