Geschlechterverhältnisse in der Behindertenpädagogik
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Herrschende Wissenschaft ist Wissenschaft der Herrschenden - dies trifft auch für die Behindertenpädagogik zu. Aiha Zemp hat als behinderte Frau einen der beiden Hauptvorträge bei der 33. Arbeitstagung der Dozentinnen und Dozenten für Sonderpädagogik 1996 in Bremen gehalten: ein Novum. Neu ist auch, dass sich Behindertenpädagogik systematisch den kritischen Betrachtungen jener stellt, die als Frauen in herrschende Wissenschaft funktional integriert und als behinderte Menschen ihr als Objekt unterworfen waren. Die aus diesem Blickwechsel entstehenden Fragen werden in diesem Buch unter verschiedenen Aspekten aufgenommen und diskutiert: Enthospitalisierung als Wiederherstellung von Anerkennung; Subjektorientiertes Verstehen in Wissenschaft und Praxis; Schule, Integrationspädagogik und Geschlechterverhältnisse; Selbstverständnis und Rollenkonflikte in der behindertenpädagogischen Arbeit; Lebenslagen von Frauen mit Behinderung. Zahlreiche Einzelvorträge in Workshops, zwei Hauptvorträge sowie ein Rundtischgespräch zu 'Gewaltverhältnissen in der Behindertenpädagogik' skizzieren eine Vielzahl von Fragen und Perspektiven, in deren Mittelpunkt Dechiffrierung von Gewalt und Entfaltung subjektorientierter Verfahrensweisen stehen.