Neue Bilder vom Menschen in der Literatur der europäischen Aufklärung
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Ein ästhetisch-anthropologisches Frageinteresse eint die hier versammelten Beiträge. Jenes vielfältige Bewußtwerden der heuristischen Bedeutung von Sprache, Schrift und Form hat überwiegend das Interesse der Autoren des Buches gefunden. Gegen die Isolation des Kopfes rufen sie Phantasie und Glauben, Gefühl und Sinne auf, um die Konturen der Bilder vom Menschen auszuleuchten, die den Reformdiskurs der Aufklärer tragen sollten. Ein Programm ist daraus nicht entstanden, wohl aber sind Wege sichtbar geworden zur Erforschung der ästhetischen Dimension der Aufklärung als der Grundlage ihres ethischen und politischen Anliegens. Denn gerade das aufklärerische Streben nach Nutzen wird zum eigentlichen Quellgrund für die Aufwertung der schönen Künste und die Anerkenntnis ihres heuristischen und kommunikativen Eigengewichts. Die Erziehbarkeit selbst wird so zum mächtigen Antrieb für die Wende der Aufklärer zur Ästhetik. Weniger als Botschaft oder Begriff wird Aufklärung daher befragt, denn als kommunikatives Vermögen, mit dem das Wissen der Welt auch wirksam und lebendig werden kann.