Zwischen Republik und Diktatur
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Am Fallbeispiel Marburg untersucht Zinn den Wandel innerhalb der Studentenschaft einer typisch mittelständischen protestantischen preußischen Hochschule in den Jahren 1925 bis 1945, einer Phase dramatischer gesellschaftlicher Umbrüche. Eingebettet in eine Analyse des Verhaltens der Universitätsleitung und des städtischem Bürgertums stellt Zinn neben den politischen die wirtschaftlichen und sozialen sowie die rechtlichen Strukturen innerhalb der studentischen Subkultur auch deren umfangreiche Veränderungen dar. Kernthemen der Untersuchung sind zum einen die Expansion der Hochschulen, verbunden mit neuen Herausforderungen für das studentische Vereins- und Verbindungswesen, und die Politisierung des Frei- und Korporationsstudententums in der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre, die sich im raschen Aufstieg des N. S. D. St. B manifestierte. Zum anderen wird die teils freiwillige und teils erzwungene Eingliederung der Studierenden in das System des Nationalsozialismus nach 1933 untersucht. Detailliert werden aber auch Versuche, der Allmacht des nationalsozialistischen Herrschaftssystems zu entfliehen, aufgezeigt. Aufstieg und Niedergang des Kameradschaftskonzepts können beispielhaft für diese Entwicklung genannt werden.