Entschlüsselte Zukunft?
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Die Beherrschung der Natur und die Befreiung des Menschen: das schienen über Jahrhunderte hinweg zwei Seiten einer Medaille zu sein. Was man dabei übersah, war, dass der Mensch selbst eine Natur hat. Herrschaft über sie bedeutet auch Herrschaft über den Menschen, und ihre Begrenzung ist damit ein Gebot der menschlichen Verantwortung. Nirgendwo wird dies deutlicher als angesichts der Möglichkeiten und Gefahren, die die Gentechnik mit sich gebracht hat und bringen wird. Mit der Gentechnik verbindet man nicht selten die Erwartung, dass nicht die Natur, sondern die Naturwissenschaft uns darüber belehren könnte, was Menschen zu Menschen macht und was sich daraus für unsere Verantwortung ergibt. Wenn wir aber das Menschsein zur abhängigen Variable wissenschaftlicher Forschung machen, dann verfügen wir letztlich über uns selbst. Eben die Grenzen solchen Verfügens setzt uns der ethische Standpunkt, der aus einem Diskurs hervorgeht, der prinzipiell nicht der naturwissenschaftliche ist. Der Erinnerung an dieses Grundverhältnis dienen die Erörterungen des in diesem Band dokumentierten wissenschaftlichen Gesprächs, das aus einer Veranstaltungsreihe des „Studium Generale“ an der Universität Dortmund hervorgegangen ist.