Platons "Theaitetos"
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Sokrates thematisiert im Gespräch mit dem Mathematiker und Naturwissenschaftler Theodoros und dessen jungem Schüler Theaitetos die Bedeutung der Philosophie und ihr Verhältnis zu Metaphysik und Wissenschaft. Kein Wunder also, daß die sogenannte Flußlehre des Protagoras, speziell sein Homomensura-Satz, zunächst argumentativ dominiert. Typisch für Sokrates, andere Theorien so stark und überzeugend wie möglich zu machen, um dann gerade an ihren vermeintlichen Stärken die Schwachstellen aufzeigen zu können. Dieser Dialog entfaltet die wohl bekannteste und berühmteste Metapher der Platonischen Philosophie, die Technik des Sokrates, geistige Geburtshilfe zu leisten, die in der Seele jedes Menschen ruhende Wahrheit im Gespräch zu entbinden. Die so geweckte und aktivierte Psyche kann alle philosophischen Einsichten ins Bewußtsein heben und für die Etablierung und Kultivierung von Zivilisation fruchtbar machen. Metaphysik versteht sich vor diesem Hintergrund nicht als ex cathedra-Veranstaltung, sondern als gedankliche Analyse von Wirklichkeit, die mit Hilfe besonders der Naturwissenschaften globale Humanität realisiert. Die Monographie führt durch den Gedankengang Platons THEAITETOS und seiner sekundärliterarischen Resonanz.