Ent-Subjektivierung des Menschen
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Die Arbeit thematisiert die mit dem nationalsozialistischen System von Konzentrationslager und Shoah gegebenen Sachverhalte unter einer spezifisch philosophischen Perspektivik. Diese ergibt sich aus Traditionen transzendentalen Denkens und der mit ihm verbundenen Theorie der konkreten Subjektivität. Dabei werden der philosophischen Reflexionsperspektive in differenzierter Form Ergebnisse der einzelwissenschaftlichen Forschungen (Geschichtswissenschaft, Soziologie, Psychologie, Sprachwissenschaft etc.) integriert. Einer der Schwerpunkte liegt bei der Analyse von charakteristischen Reaktionen der Nachkriegsphilosophie: Neben dem im Normalbetrieb vorherrschenden Schweigen und Abkenken (exemplifiziert an Rothacker und Gadamer) kommen abweichende Sondervoten besonders prominenter und einflußreicher Autoren (Heidegger, Adorno, Levinas) zur Sprache. Die Arbeit versucht zu begründen, daß die im System von Lager und Shoah kulminierende Ideologie und Machtpraktik des Nationalsozialismus auf De-Subjektivierung des Menschen zielt und deshalb als menschheitsgeschichtlich singulär zu gelten hat. Und sie zeigt, wie noch in ihrer Pathologisierung, Deformation und Zerstörung Momente bewahrter, sich bewahrender Subjektivität möglich blieben.