Diversität und Gerechtigkeit
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Die Zahl der Veranstaltungen und Publikationen zu Diversity Management ist in den letzten Jahren gestiegen. Doch oft bleibt bei dem Teilnehmer bzw. Leser dieser Formate ein fahler Geschmack zurück. Irgendetwas scheint unausgesprochen zu fehlen. Was könnte das sein? In vielen Gesprächen hat sich gezeigt, dass es die Einseitigkeit der Diskussion ist, die irritiert. Denn meistens wird Diversity unter der betriebswirtschaftlichen Perspektive verhandelt, auch wenn man durchaus eine pathetische Note erkennen kann. Wie aber steht es um die ethische Perspektive, um die Frage nach der Gerechtigkeit, die unbedingt verhandelt werden muss, wenn es um das Miteinander der Menschen in ihrer Vielfalt geht? Auf diese Frage können die Tools aus dem betriebswirtschaftlichen Instrumentenkoffer keine Antwort geben. Die Diversität, die aus der Einzigartigkeit eines jeden Menschen resultiert, kann nicht so einfach nebenbei gemanagt werden. Sie braucht einen grundsätzlichen ethischen Überbau, aus dem heraus eine Haltung gegenüber Menschen entwickelt werden kann, die jenseits ökonomischer Kategorien begründet ist. Systematisch hat die Reflexion des unternehmerischen Selbstverständnisses in der Gesellschaft eindeutig Vorrang vor konkreten Maßnahmen. Doch damit sollen die vielen ernst gemeinten und erfolgreichen Aktivitäten von Unternehmen, die zum Teil schon vor Jahren und unter ganz anderen Bezeichnungen mit Diversity Management angefangen haben, keineswegs gering geschätzt werden. Denn eine zugleich praktisch erfolgreiche und ethisch tragfähige Konzeption von Diversität und Gerechtigkeit kann nur im Zusammenspiel von Theorie und Praxis geschaffen werden. Dazu möchte diese Dokumentation der Consulting Akademie 2008 einen Beitrag leisten.