Die Krone am Rhein
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Im Jahre 1541 lässt sich der Binger Zollschreiber Rab auf die andere Rheinseite übersetzen, um im FleckenAssmannshausen, am Ausgang des Binger Lochs, ein schon lange leerstehendes Haus zu kaufen. Im Grunde versucht er eine halblegale Geldanlage. Ohne den früheren Mönch Johann Umhoff, der dem Kloster Eberbach nach dem Aufstand der Rheingauer Bauern und Winzer gegen den Herrn Erzbischof davongelaufen ist und danach ein abenteuerliches Leben hinter sich gebracht hat, ließe sich das Geschäft nicht bewerkstelligen. Die Beiden werden endlich gemeinsam Käufer und damit beginnt die Geschichte der ›Krone‹. Anfangs ist das Haus Treidelstation – Schlafstelle für Leinenreiter und Schiffer, die des Nachts nicht mehr weiterkommen. Doch eine Folge tüchtiger Wirte macht aus dem Haus ein weltbekanntes Hotel. Berühmtheiten aller Schattierungen lassen sich hier blicken: die Kaiserin Sisi ebenso wie Hindenburg und Richard Tauber. Bundeskanzler Kohl bewirtete hier den französischen Staatspräsidenten Mitterand. Große Dichter, große Musiker, große Maler haben sich ins Gästebuch eingetragen; Ferdinand Freiligrath hat hier sein ›Glaubensbekenntniß‹ fertiggestellt und Gerhart Hauptmann ließ sich noch auf seinem Totenbett Weine der ›Krone‹ kommen. In einundvierzig Geschichten erzählt Hans Dieter Schreeb von den Zelebritäten und den Zimmermädchen, den Schiffern, Flößern und dem Rhein selbst. Die eigentliche Hauptfigur des Romans ist jedoch das Haus, das sich verändert und bei aller Veränderung doch wächst und sich duckt und lebt wie ein alter Baum. Und die andere Konstante ist die Zeit: Wenn man sich auf den Text einlässt, gerät man in einen Sog. Man spürt das Werden und Vergehen, das nun mal Zeit ausmacht, und lässt sich durch die Epochen treiben.