Das tote Haus
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Der namenlose Ich-Erzähler kehrt nach dem Tod seiner Großmutter in sein österreichisches Heimatdorf zurück. An seiner Seite ist stets “sein Schwarzer”, ein stummer Diener, dem er in einem amerikanischen Südstaatenkaff begegnet war und der ihn seitdem treu begleitet. Sein Bruder, einst von der Familie verstoßen, schenkt ihm das Haus der Großmutter, eine dunkle Festung abseits des kleinen Dorfes. Nach und nach nimmt der Erzähler die Festung in Besitz und taucht dabei immer weiter in seine düstere Vergangenheit ein. Die alten Geschichten voller Gewalt, Hass und Verachtung drängen an die Oberfläche. Da ist seine Jugendliebe Ela, die er immer noch begehrt, die Erinnerung an Gusti, der den schönen Franz einst erschoss und die angstvollen Nächte des Jungen im verzauberten Mansardenzimmer der Großeltern. Vielfach gebrochen wird nach und nach eine leidvolle und gefühlsarme Kindheit erkennbar, unter die der Erzähler einst einen gewaltsamen Schlusspunkt setzte, als er seine Eltern erschoss und nach Amerika floh - wohl wissend, dass sein Großvater für ihn die Schuld übernimmt und sich schließlich im Gefängnis umbringt. Während er, im “toten Haus” verbarrikadiert, in die Vergangenheit reist, beobachten die argwöhnischen Einwohner des Dorfes jeden Schritt der neuen Hausbewohner. Eine neue schicksalshafte Ereigniskette nimmt ihren Lauf. Ein explosiver Roman von immenser Sprachkraft und zugleich eine unerbittliche Auseinandersetzung mit Fremdenhass, Rassismus und einer einsamen Kindheit in Österreich. Zwischen den österreichischen Bergen, Louisiana und New York entfaltet Zimmermann ein Panorama der menschlichen Abgründe.