Astern im Frost
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»Ungerecht sind die Männer, und die Zeiten der Liebe vergehen.« Dieses ernüchternde Fazit zieht Rosa, die in einem kleinen Dorf zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufwächst und in eine Welt hinausgeht, die von Männern beherrscht wird. Wie zum Beispiel von ihrem strengen Vater oder ihren Brüdern, die sie mal als einschüchternd, mal als tröstend erlebt. Mit ungewöhnlicher Sensibilität registriert Rosa alle unterschwelligen Spannungen in ihrem Umfeld, von denen es im harten dörflichen Alltag genügend gibt. Dann kommt der Erste Weltkrieg. Auf den Postkarten von der Front schwärmen Rosas Brüder und Onkel von Heldentaten, aber ihre Erfahrungen im Lazarett und die Berichte der wenigen Heimkehrer strafen die Kriegsbegeisterung grausam Lügen. Rosas Traum, Lehrerin zu werden, zerschellt an der Wirklichkeit. Immer bedrückender empfindet sie daher die dörfliche Enge, die den bald nach Kriegsende aufziehenden braunen Parolen einen fruchtbaren Boden bietet. Erst als der Vater stirbt und als der Mann, den sie zu lieben glaubte, sie schmählich enttäuscht, beginnt Rosa ernsthaft über einen Ausbruch aus ihrer vertrauten Welt nachzudenken … Eine exemplarische Geschichte, warmherzig, aber auch unsentimental, poetisch, aber dennoch dem Realismus verpflichtet. Anne Birk beschwört mit ihrer bildkräftigen Sprache fesselnd und eindrücklich eine fast vergessene Zeit.
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