Cilliní
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Cilliní auf Achill Island Die Geschichte Achill Islands ebenso wie die Topographie der Halbinsel hält ein sozialgeschichtlich wie kulturhistorisch gleichermaßen bedeutsames Zeugnis bereit: die Friedhöfe der ungetauft verstorbenen Kinder, die sogenannten > Cillinís<. Sie finden sich an mehreren, zumeist bereits in der Vergangenheit als Gedenkorte dienenden Plätzen der Insel –sichtbar in ihrer steinernen Spur, und doch für den, der nicht weiß, worauf diese wie lose gestreut sich darbietenden Zeichen aus Stein verweisen, dem Erkennen entzogen. Im Sichtbaren gegebene Spuren auf etwas Abwesendes, das in ihnen dennoch präsent, anwesend ist; ein Zugleich von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, in dem Geschichte und Landschaft der Insel miteinander verwoben sind. Den Cilliní von Achill Island als der Topographie und Geschichte der Insel untilgbar eingeprägte Signaturen möchte ich mich nun noch bereits vielen Jahren der Beschäftigung im Rahmen eines Projekts konkret und direkt zuwenden – in einem Projekt, das sich diesen als kulturgeschichtlichem Zeugnis in zwei wesentlichen Aspekten widmet: dokumentarisch und künstlerisch. Mit Unterstützung der Einwohner Achill Islands sollen die inzwischen 20 bekannten Kinderfriedhöfe zunächst dokumentiert und damit historisch gesichert werden. In einem weiteren Schritt möchte ich eine künstlerische Auseinandersetzung aufnehmen, deren Akzent insbesondere auf der Vermittlung und Deutung der Doppelsignatur der Cilliní als Ort und Spur des kulturellen Gedächtnisses liegen soll. Die Ausstellung wird am 1. Oktober 2014 im LVR-Landesmuseum in Bonn um 19:00 eröffnet und dauert bis zum 5. Januar 2015. Gezeigt wird eine 30teilige Installation aus Ölbildern und Fotos, Aquarelle, Arbeiten mit chinesischer Tusche und Silberstiftzeichnungen.