Hintenlinks in den Binsen
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Peter Philipps Gedichte wurden nicht geschrieben, um gequälte Schüler in interpretatorische Verlegenheiten zu stürzen. Sie transportieren auch keine banalen Alltagssituationen in gelegenheitslyrisches Hochgebirge, in das ihnen nur noch Kunstbeflissene folgen mögen. Nein, die lyrischen Gebilde, die Peter Philipp verfaßte, sind in einem unaufgeregten, fast schon aufreizend gelassenen Ton gehalten. Ihre dichterische Qualität liegt in der Originalität der Themen und im unverbrauchten spielerischen Umgang mit Sprache und Reimen. Ihr Grundton ist heiter und voller Witz. Aber trotz dieser Leichtigkeit des lyrischen Ausdrucks spricht er immer wieder Themen an, die einem den Atem stocken lassen. Die meisten dieser Gedichte wurden geschrieben, als Peter Philipp bereits wußte, daß seine Tage, die ja bekanntlich für uns alle gezählt sind, kaum noch für einen letzten Gedichtband reichen würden. In einer derartig bestürzenden Lebenssituation Gelassenheit zu bewahren ist die wirkliche Qualität dieses Buches. Es zeigt uns Lesern, die wir oft aus nichtigen Anlässen aus der Fassung geraten, worauf es im Leben tatsächlich ankommt: Wir sollten versuchen, Haltung zu bewahren. Peter Philipp, geboren 1971, studierte in Düsseldorf Germanistik und Philosophie. Er verfaßte Lyrik und Prosa. Philipp starb 2014 in Düsseldorf.