Auf leisen Sohlen
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'Auf leisen Sohlen' schleichen Lebens-Erinnerungen heran, nehmen Raum ein, fordern Auseinandersetzung und werden zu empfindsamen Worten im Jetzt. Erlebnisse und Eindrücke verändern unmerklich mit und in der Zeit ihre Bedeutung: Plötzlich tritt das Wunderbare scheinbar alltäglicher kleiner Begebenheiten ins Bewusstsein, die Fragen nach der eigenen Existenz und die Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit nehmen andere Formen an und die Angst vor der Ungewissheit des Todes weicht einer gewissen lebensweisen Gelassenheit. Doch manche Erlebnisse verlieren auch nach Jahren nicht ihren Schrecken: Krankheit, Vertreibung, Krieg – die Qual, physische und psychische Verletzungen, ja den Tod mitansehen zu müssen, das nagt noch nach langer Zeit, allzu oft eingeschlossen in Schweigen und Verdrängung der Betroffenen. Pönnighaus ist ein aufmerksamer Beobachter und scheut dabei auch nicht den Blick in den Spiegel. Das, was er sieht, kleidet er in eine ganz eigene Sprachmelodie, die – manchmal scheinbar distanziert und klar, dann wieder warm und tief emotional – immer zu berühren weiß. 'Zeit ist ein Kreisel, der irgendwann anfängt, sich langsamer zu drehen.'