Schweigende Apfelblüten
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In seinen in mehr als fünf Jahrzehnten entstandenen Gedichten begreift und vermittelt Arno Schmidt sein Erleben und seine Einsichten. Im lyrischen Wort widmet sich der Autor der Natur, Antike, Historie, insbesondere der Zeitgeschichte, Politik, Kunst und Glauben. Geboren 1934 in Hameln/ Weser, verbrachte der Enkel des letzten Weimarer Hofbäckers seine Kinder- und Jugendjahre in der Klassikerstadt direkt gegenüber dem Goethehause. Dort erlebte er den Zweiten Weltkrieg, verfolgte als Augenzeuge die Bombardierung Weimars und sah das Konzentrationslager Buchenwald unmittelbar nach der Befreiung. Diese dramatischen Eindrücke verarbeitete er in vielen seiner Gedichte. Nach dem Studium der lateinischen und griechischen Philologie in Halle unterrichtete Arno Schmidt lange Jahre in Ostfriesland und wurde nach seiner Tätigkeit als Oberstudiendirektor und Ministerialrat im Niedersächsischen Kultusministerium schließlich als Universitätsprofessor an die Carl-von Ossietzky-Universität in Oldenburg berufen. Zudem lehrte er als Honorarprofessor an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg. Im Ruhestand lebt er seit 1997 in Korbach, hielt aber noch bis 2014 Vorlesungen und Seminare an der Philipps-Universität zu Marburg. Seiner Heimatstadt Weimar ist er auf vielfache Weise verbunden. Von diesen Wurzeln sprechen die Gedichte, die in einer eigenen, formschönen und ausgefeilten Sprache Werte und Haltungen thematisieren, die heute wieder mehr und mehr an Bedeutung erlangen. Als Vertreter einer Generation, die zu jung für den Kriegsdienst und alt genug für das bewusste Miterleben des Schreckens war, ist seine Lyrik sowohl Kunst als auch authentisches Zeugnis.