Eine Lichtsekunde über meinem Kopf
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Gerhard Meisters Gedichte sind an vielen Orten unterwegs: weit weg im Weltall oder an einer Straßenecke, die niemand beachtet. Sie rauschen vorbei an einem Kühlturm in der Nähe von Olten oder schmecken behutsam die blumige Sprache des Antiquariats ab. Seine Gedichte gehen durch die Jahreszeiten, von Herbst zu Herbst, und scheuen das Beiläufige nicht. In seinem ersten Gedichtband untersucht Gerhard Meister die Welt, und er tut das mit großer Lust und Neugierde. Immer wieder wechselt er die Form und wie nebenher reißt er so manches aus vertrauten Verankerungen heraus. Oft sind es kleine, unscheinbare Dinge am Rande, die ihn interessieren. Die Buddha-Figur etwa, die nach dem Auszug der Nachbarn im Treppenhaus zurückgeblieben ist und mit ihrem Lächeln irritiert. Oder die kleine Szene im Flugzeug, wo beim Fall ins Luftloch der balancierte Tee ins Schwappen gerät. Gerhard Meister macht seine Beobachtungen überall, in einem kleinen „Museum der wenig bedichteten Dinge“ so gut wie bei „Rosskastanien spätnachts“.