Fäden des Schicksals
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An der 25-Metermarke endete mein erster Ausflug in dieser, insgesamt 600 m langen Ponorhöhle, die von der einen Seite ca. 300 m und von der anderen etwa 330 m erforscht war. Insgesamt waren es fünf Männer und eine Frau, die bis zu der 300-Metermarke in 6 Stunden vorgedrungen waren. Dies ist eine wahnsinnige Leistung in körperlicher und vor allem in psychischer Sicht, die ein Außenstehender kaum einzuschätzen vermag. Auf diesem Wege sind eine Anzahl von Siphons zu durchtauchen. Alles ohne Geräte und ohne Gummizeug, stundenlang in der Nässe, der Dunkelheit und vor allem in einem Steinschlauch, der einen mit Körperberührung umschließt. Auf viele, viele Meter gibt es keine Möglichkeit zu wenden, sondern man muss rückwärts zurück kriechen. Das halten nur Menschen mit Nerven wie aus Stahl aus. Eine Rettungsaktion ist überhaupt unmöglich, da der zu Rettende an einem Seil Stück für Stück herausgezerrt werden müsste, was Stunden dauern würde, die ein Verletzter kaum überleben dürfte. Eine gelungene Überraschung erwartete mich in der sogenannten „Berggartenkluft“ in der Nähe von G.. Der Einstieg ist ein enger Kamin von etwa 3 m Länge, durch den man sich mittels Eigenschwere und Zappelbewegungen nach unten strampelt. Dabei muss man aber die Arme hoch über den Kopf halten. Man glaubt kaum, da jemals wieder heraus zu kommen, aber es ging. Danach auf dem Bauche weiter in bekannter Manier, wo es in mehrere Verzweigungen hinein führte. Ich robbte wahrscheinlich in einen sehr wenig befahrenen Gang und wurde mit einem uralten Talglicht belohnt, welches mit Schimmel überzogen seit etwa 100 Jahren in dieser Einsamkeit stand. Wer hatte es wohl vor vielen Jahren hier einmal benutzt, als es noch keine Taschenlampen gab ? Und was suchte derjenige dort ? War es ebenfalls Neugierde und Entdeckerleidenschaft ? Es war auf jeden Fall ein mutiger Mensch.