Im Mondkleid Tränen sonnen
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Morgenschein Ich bin müde, ich bin so müde, sagt der Schlaf und schlägt die Augen auf. Zwei türkise Monde schwimmen durch den Himmel und Licht überflutet das Meer. Kleine Wellen schleifen Kohlensteine. Es wird poliert, es wird geschärft. Der Morgenmann schnitzt in der Ecke und hobelt seine Farben in die Welt, Perspektiven werden zurechtgestutzt. Und der Schlaf sitzt da in den schlappen Händen, die Augen zu blinden Bildern erstarrt. Laura Sheila Jünemann fasst in einem ihrer Texte das Handeln und Schreiben in einem eindrucksvollen Bild zusammen: „Wasser ist nicht dazu da, um aufs Land gehoben zu werden. / Man müsste die Welt umdrehen, damit das passiert. / Und seit Jahrmillionen sehne ich mich genau danach. Seit ich aufgegeben habe, ins Wasser zu gehen.“