Ein Außenseiter
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„Ein Außenseiter“ liest sich wie ein autobiographischer Text dieses virtuosen Zeichendeuters der französischen Moderne. Augenblicklich taucht man in eine fast kafkaeske Situation ein, die unerklärlich bedrohlich wirkt. Der Ich-Erzähler lebt isoliert in einem Hotelzimmer im Pariser Quartier Latin, seine materiellen Mittel sind begrenzt, aber ihre Herkunft scheint zwielichtig. Es gibt eine merkwürdige, fast mysteriöse Verbindung zu einem Arzt, dem alle Attribute eines Wohltäters anhaften. Ein gemeinsames Essen löst eine plötzliche Katastrophe für den Ich-Erzähler aus. Doch der Leser spürt ein unausgesprochenes Ereignis, eine unerhörte Begebenheit im Hintergrund, die diese Bedrohung erklären muss. In einer Rückblende eines Film noir führt der Autor in die wirklichen Zusammenhänge eines Lebens ein, das alles zuvor Erzählte in einem anderen Licht erscheinen lässt, das Leben eines hoffnungslosen Pessimisten, eines Außenseiters, dessen Verhalten den Normen nicht entspricht und der daher ungewollt und unberechtigt in Ächtung gerät. Sparsam im Ton, von Anbeginn spannungsgeladen entfaltet Bove ein tiefgründiges Nachdenken über das Leben eines Außenseiters, über sein eigenes Leben. "Handelt es sich um eine Autobiographie (oder so etwas Ähnliches)? Man könnte es meinen bei dem einen oder anderen Tonfall, der einen mitunter rührt. Es geht immer um denselben Helden Boves und immer um dieselbe Geschichte. […] Das ist vielleicht nicht allererste Qualität, aber es ist mehr als jemals sonst Bove'sche Qualität." (Aus dem Ablehnungsschreiben der Éditions Gallimard, 1939)