„So viel Aufbruch war nie …“
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Recklinghausen, Duisburg, Gelsenkirchen und Bochum – in diesen Städten entstanden während der letzten fünfzehn Jahre neue Synagogen. Im selben Zeitraum gründeten sich im Ruhrgebiet neue – u. a. liberale – Gemeinden. Das Revier ist heute bundesweit die Region mit den meisten jüdischen Gemeinden. Durch die Kontingentflüchtlinge aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion ist die Mitgliederzahl in den Gemeinden Nordrhein-Westfalens von 5.000 auf 30.000 gestiegen, allein im Ruhrgebiet von 800 auf 10.000. Der historische Umbruch bedeutet für die jüdische Gemeinschaft Segen und Herausforderung zugleich. Das Buch – aus einer Tagung des Evangelischen Forums Westfalen hervorgegangen – zeichnet die Entwicklung nach und stellt u. a. folgende Fragen: Wer sind die jüdischen Einwanderer? Wie vollzieht sich ihre soziale Integration? Fördern die neuen Synagogen das religiöse und kulturelle Leben? Welche Chancen ergeben sich für den christlich-jüdischen Dialog? Welcher Aufbruch vollzieht sich durch das künstlerische Potential der eingewanderten Juden in Literatur und Musik? Das Buch zeigt, wie sich das Ruhrgebiet neben Berlin, Frankfurt/M. und München wieder neu zu einem Zentrum jüdischen Lebens in Deutschland entwickelt.