Ein neues Geschlecht von Priestern
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Das Konzil von Trient (1545–1563) bekräftigte das Priestertum als zentrales Heilsinstrument der Kirche. Dies führte in Frankreich ab 1620 zu massiven Konkurrenzen unter Klerikern: Ordens- und Weltgeistliche entwickelten widerstreitende Ideale priesterlicher Heiligkeit. Um den eigenen Status zu stärken, suchte man die Priestertümer umgebender Verbände zu dekonstruieren und in ihrer Außenwirkung zu schmälern. Diese spannungsreiche »guerre« hatte eine Blüte priesterlicher Kultur zur Folge, die hier erstmals in ihrer Dichte an Ideen, Imaginationen und Medien ausgelotet wird. Durchweg interdisziplinär nimmt die Arbeit Spiritualität, Liturgie und Ästhetik von Jesuiten, Oratorianern und Episkopat in den Blick und legt zugleich die politische Diskursmacht von Sprache und Bildern frei. Hieraus entsteht ein faszinierender Zugang zur Vorstellungswelt tridentinischer Kleriker mit neuen Einblicken in die Sonderentwicklung des französischen Katholizismus im 17. Jahrhundert.