Glanz und Untergang der höfischen Welt. Repräsentation, Reform und Reaktion im Habsburgischen Vielvölkerstaat
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Das 18. Jahrhundert wird gerne als das „große österreichische Jahrhundert“ bezeichnet. Große Gestalten – wie Prinz Eugen, Maria Theresia, Joseph II., Haydn und Mozart – prägen es ebenso wie große Reformen. Doch diese Epoche ist auch eine Zeit der großen Kriege, des großen Elends und der sich verschärfenden sozialen Konflikte. Traditionelle Elemente wie die Repräsentation des Adels und die barocke Frömmigkeit der Kirche stehen neben Vorformen der Industrialisierung, dem allmählichen Aufstieg des Bürgertums, der – verspäteten – Rezeption der Aufklärung und dem neuen Glauben an den Fortschritt. Ins 18. Jahrhundert fällt auch der Beginn des statistischen Zeitalters: Erste umfassende Volkszählungen bilden die Basis für die weitreichenden Reformen der Verwaltung und des Bildungswesens. Politisch war und blieb die Habsburgermonarchie, deren nationale, religiöse, soziale und kulturelle Komplexität beachtlich ist, eine der großen Mächte Europas und spielte im europäischen Konzert eine wichtige Rolle – trotz der ständigen militärischen Niederlagen, vor allem in der Auseinandersetzung mit Preußen. Das ganze Jahrhundert hindurch kam es zu bedeutenden Gebietsverlusten, aber auch -gewinnen, bis durch die Neuordnung Europas im Wiener Kongress eine Festigung eintrat. Gerade die Vielfalt der Erscheinungen macht die Beschäftigung mit dieser Schlüsselzeit der mitteleuropäischen Geschichte besonders lohnend.