Moira
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„Schüchtern folgte er ihr in das Zimmer, wo er die Möbel kaum wiedererkannte, derart waren sie mit Kleidern, Hüten, Schachteln bedeckt. Eine weißseidene Bluse öffnete auf dem Schaukelstuhl mit einer Schamlosigkeit die Ärmel, und auf dem ungemachten Bett lagen fleischfarbene Strümpfe und ein pfirsichrosa Nachthemd übereinander. Entsetzt wandte er sich ab.“ Joseph Day, ein unberührter Jüngling „aus den Bergen“, studiert 1920 in Virginia Griechisch, Geschichte, englische Literatur und Bibelexegese. Er ist sehr religiös und von schlichtem Gemüt. Mit seinem religiösen Eifer und dem feurig-roten Haarschopf sticht er seinen Kommilitonen in die Augen. Sie wollen ihn mit einem Streich kurieren: Moira, eine sinnliche und verführerische junge Frau, erklärt sich bereit, dabei mitzuspielen. Aus dem Spiel wird jedoch Ernst. Julien Green wurde am 6. September 1900 als Sohn amerikanischer Eltern in Paris geboren, er wuchs zweisprachig auf und wurde protestantisch erzogen. 1916 konvertierte er zum Katholizismus. 1919 bis 1922 studierte er in Charlottesville/Virginia unter anderem Geschichte und Griechisch. Ab 1922 wieder in Paris. Bereits mit seinem dritten Roman, „Leviathan“ (1929) erlangte er Weltruhm. 1940-45 Emigrant in Amerika. Green starb am 13. August 1998 in Paris.