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Christoph Regulski

    Lieber für die Ideale erschossen werden, als für die sogenannte Ehre fallen
    Der Dank des Vaterlandes?
    Die Novemberrevolution
    • Die Novemberrevolution 1918 und die durch sie entstandene Weimarer Republik sind ein Meilenstein der deutschen Geschichte. Christoph Regulski erklärt verständlich die Ursachen, den Verlauf und die Ergebnisse der revolutionären Ereignisse bis in das Jahr 1920. Trotz ihrer Errungenschaften ist noch immer die Rede von einer unvollendeten Revolution 1918/19. Dass die aus ihr hervorgegangene Republik nach einem Jahrzehnt katastrophal scheiterte, verdunkelte stets den Blick auf ihren Ursprung. Waren dort nicht all die Fehler schon gemacht worden, die den Untergang zwangsläufig nach sich zogen? Einerseits wurden eine Demokratie mit einer modernen Verfassung, ein Wahlrecht auch für Frauen und der Bruch mit der Monarchie erreicht. Andererseits geschahen Grausamkeiten gegen politische Gegner und das eigene Volk. Liebknecht und Lu- xemburg wurden ermordet, als sie mit Hunderttausenden die weitergehende soziale Revolution einforderten. Diesen Protest brachen Soldaten, die unbeschreibliche Gemetzel anrichteten. Nun standen sich SPD und KPD verfeindet gegenüber und Zentrum und Liberale trugen den Staat. Angesichts des Nationalsozialismus erwies sich dieser gesellschaftliche Konsens als zu dünn. Nach dem Krieg knüpfte man an die Weimarer Republik an, weil sich zeigte, was man verloren hatte.

      Die Novemberrevolution
    • Amputierte Gliedmaßen, entstellende Gesichtsverletzungen, psychische Erkrankungen: Der Erste Weltkrieg hinterließ Millionen von Kriegsversehrten. Schon während des Krieges entstanden in vielen großen deutschen Städten Einrichtungen, die sich zum Ziel setzten, den Versehrten die Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit zu ermöglichen. Am Beispiel der Frankfurter Arbeitszentrale für Erwerbsbeschränkte untersucht die Studie die Möglichkeiten und Erfolge bei der beruflichen Wiedereingliederung von Kriegsbeschädigten und arbeitet damit ein weithin vergessenes Kapitel der Kriegs- und Nachkriegsgeschichte auf.

      Der Dank des Vaterlandes?
    • 5. September 1917: Auf dem Militär-Übungsplatz in Köln-Wahn wurde das wenige Tage zuvor verhängte Todesurteil gegen zwei junge Matrosen der Kaiserlichen Marine vollstreckt. Albin Köbis und Max Reichpietsch starben, weil sie die auf den Schiffen herrschende unwürdige Behandlung und die katastrophale Versorgung nicht länger hinnehmen wollten. Ihr immer stärker werdender Wunsch nach Frieden ließ die Matrosen der Hochseeflotte in einer Organisation schiffübergreifend zusammenfinden und politische Kontakte zur USPD im Reichstag knüpfen. Als die Marineleitung von dem Bestehen der soldatischen Flottenzentrale erfuhr, griff sie hart durch und verhängte in mehreren Prozessen zehn Todesurteile. Trotz massiver Bedenken von Marinejuristen setzte Admiral Scheer in zwei Fällen die Vollstreckung durch. Die Verbitterung der Matrosen nach der Hinrichtung war ein wesentlicher Grund für die Novemberrevolution 1918. Sie hatten das Schicksal von Albin Köbis und Max Reichpietsch, deren Geschichte anhand zahlreicher Protokolle und Aufzeichnungen hier erstmals akribisch rekonstruiert wird, stets vor Augen.

      Lieber für die Ideale erschossen werden, als für die sogenannte Ehre fallen