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Martin Hertrampf

    Kriegsspuren
    Im Feld
    • 2023

      Im Feld

      Protokolle eines Krieges

      Im Feld. Ein Begriff für das Schlachtfeld, wo kriegerische Entscheidungen über Wohl und Wehe getroffen wurden. Diese Orte sind geprägt von unermesslichem Leid und heroischen Erinnerungen, oft vergessen. Das Buch versammelt Erinnerungen von Soldaten des Russlandfeldzuges und des Großen Vaterländischen Krieges, die als erste-hand Erzählungen dienen. Sie fungieren als Vergewisserung des Erlebten, als Korrektiv quälender Erinnerungen, Anklage, Heldenlied und Beichte. Die Texte entstanden zwischen 1988 und 2021, wobei der Herausgeber Martin Hertrampf mehrere hundert Menschen in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion und Deutschland befragte. Der Bildteil enthält eigene Fotografien des Herausgebers sowie unveröffentlichte Dokumente und Bilder der Befragten. Hertrampf erklärt, dass seine Recherche auf den Erinnerungen seiner Vorfahren basiert und sich schließlich auf seine Familie zurückbewegt hat. Die Möglichkeit dieser Arbeit war an ein zeitliches Fenster gebunden, das sich mit dem Tod der Zeitzeugen schloss. Erst nach den Wendejahren und dem Zerfall der Sowjetunion wurde eine solche Arbeit möglich. Der umfassende Arbeitsprozess umfasste Transkribieren, Übersetzen und Recherchieren, unterbrochen von längeren Pausen. Im letzten Jahr der Fertigstellung wurde der Prozess vom Krieg in der Ukraine begleitet, was Parallelen zwischen den beiden Konflikten aufzeigt. Hertrampf plant, seine dokumentarische Arbeit in Bild und Text fortzusetzen.

      Im Feld
    • 2005

      Bei Deutschen und Russen hat die Geschichte des Zweiten Weltkrieges im Laufe der letzten Jahrzehnte unterschiedlichste Emotionen hervorgerufen: Trauer, Siegerstolz, Verdrängung, Schweigen oder Heldenverehrung. So verschieden jedoch der Umgang mit der Vergangenheit ist – die Kriegserfahrung wirkt bei Deutschen wie Russen bis heute fort, in offiziellem und öffentlichem Gedenken einerseits, in privaten Erinnerungen der Kriegsgeneration andererseits. Spuren des Krieges finden sich aber nicht nur in der Architektur oder in den Lebensläufen der Menschen wieder. Der Fotograf Martin Hertrampf hält in seinen Porträts deutscher und russischer Veteranen fest, wie sich das Erleben des Zweiten Weltkrieges, vor allem die permanente existentielle Bedrohung des Einzelnen in die Gesichter der ehemaligen Soldaten eingeschrieben hat. Die Fotos werden ergänzt durch Interviews und durch historisches Material, das einige Veteranen dem Fotografen übergeben haben: zumeist Erinnerungsfotos sowie Dokumente aus der Kriegszeit. So entstand ein Sammelband über die Erfahrungen einer Generation, die wir bald nicht mehr werden befragen können. In zwei Essays werden die kulturgeschichtlichen Aspekte des Themas beleuchtet.

      Kriegsspuren