Geistreich, charmant, ironisch, einfühlsam - so meldet sich Thomas Manns Schwiegermutter zu Wort. 141 Briefe schrieb Hedwig Pringsheim an Maximilian Harden, den berühmten Publizisten. Es sind literarische Kabinettstücke, in denen auch die alltäglichste Beobachtung zum witzigen Bonmot wird. Es sind Lebensreflexionen der"schönsten und geistvollsten femme du monde"(Klaus Mann).
Hedwig Pringsheim Books





Häusliche Erinnerungen
- 118 pages
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Tagebücher
1935-1941
Der Abschluss der fulminanten Tagebuchedition. Eine außergewöhnliche Frau nimmt die Zumutungen der NS-Zeit in den Blick. Die Katastrophen, die das hochbetagte Ehepaar Hedwig und Alfred Pringsheim ertragen muss, nehmen kein Ende: Am 20. Januar 1937 werden die Pässe konfisziert, am 19. Februar 1937 muss wieder umgezogen werden. Am 21. Januar 1938 wird ihre Wohnung ausgeräumt: Bilder, Kunstgegenstände, die Silbersammlung werden beschlagnahmt und in Möbelwagen verladen. Im Dezember 1938 werden die Bankkonten gesperrt. Schon im Januar 1937 hatte man die Majolikasammlung in Kisten verpackt und abtransportiert. Die Verkaufsverhandlungen ziehen sich hin, schließlich werden die Stücke im Sommer 1939 bei Sotheby`s in London versteigert. Pringsheims erhalten vom Erlös einen bescheidenen Anteil mit der Erlaubnis, diesen in die Schweiz zu transferieren. Doch bis zur Ausreise am 31. Oktober 1939 vergehen weitere bange Monate. In Zürich haben beide Schwierigkeiten, sich einzugewöhnen. Trotz vieler freundlicher Hilfe bleiben sie Fremde in der Schweiz. Die Kinder sind alle weit fort. Alfreds zunehmende Hinfälligkeit fordert Hedwigs ganze Kraft und Energie, und als er dann am 25. Juni 1941 stirbt, fällt sie in Apathie. Zunehmende Verwirrtheit stellt sich ein. Am 27. Juli 1942 stirbt auch sie.
Ein Leben in Kunst und Gesellschaft im Münchner fin de siècle. Hedwig Pringsheim (1855-1942), Tochter der Frauenrechtlerin Hedwig Dohm, Ehefrau des Mathematikers Alfred Pringsheim, Mutter von Katia Mann und Schwiegermutter von Thomas Mann, notierte und beurteilte in Tagebüchern, was sie im Laufe von 56 Jahren erlebte. Zwischen 1885 und 1941 geführt, umfassen die Tagebücher die Zeit vom Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus und dem Schweizer Exil. Vor dem Hintergrund der großen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen spielte sich das großbürgerliche Leben der emanzipiert jüdischen Pringsheim- und bald auch der Mann-Familie ab. Die Tagebücher verzeichnen Lektüre, Reisen, Ausstellungs-, Konzert- und Theaterbesuche sowie Begegnungen mit Persönlichkeiten der gehobenen Münchner und Berliner Gesellschaft, werfen vor allem aber ein authentisches und zuweilen überraschend neues Licht auf Thomas Mann und seine Familie. Der erste Band der achtbändigen Edition umfasst die Jahre 1885-1891. Erschlossen werden die einzelnen Bände durch eine den jeweiligen Zeitraum erläuternde Einleitung und diverse Register, darunter ein detailliertes Personenregister.