Psyche als Schauplatz des Politischen
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In einer globalisierten Welt mit neuen Kommunikationswegen dringen gesellschaftliche und politische Prozesse bis in die intimsten Sphären des Menschen vor, wobei die Psyche zunehmend zum Schauplatz des Politischen wird. Dieses Phänomen ist universell, doch innere Landschaften und Reaktionen auf die Außenwelt sind kulturell geprägt. Die Ausstellung der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden und der begleitende Katalog thematisieren, wie diese unterschiedlichen Erfahrungen durch Kunst sichtbar gemacht werden können. Internationale zeitgenössische Künstler präsentieren Positionen, die sich mit der Innenwahrnehmung und ihrer Transformation ins Äußere auseinandersetzen. Diese Werke werden mit Exponaten aus der Sammlung Prinzhorn, einem Museum für Kunst von Menschen mit psychischen Ausnahme-Erfahrungen, kontrastiert. Die Ausstellung zeigt unter anderem Werke von Kader Attia, Heidi Bucher, Omer Fast, Dan Finsel, Samara Golden, Liz Magic Laser, Jim Shaw, Wang Tuo, Jorinde Voigt und Chen Zhe. Jorinde Voigt (*1977 in Frankfurt am Main) entwickelt in ihren Zeichnungen einen subjektiven Zeichencode, der strengen Regeln und Systemen folgt. Ihre Notationen schaffen Bildräume, die in einem zeichnerisch-philosophischen Prozess die Welt in ihre zugrunde liegenden Parameter wie Distanz, Geschwindigkeit und Frequenz entfalten und die Gleichzeitigkeit dieser Möglichkeiten offenbaren.
