Zwischen 1949 und 1989/90 haben insgesamt einige Millionen DDR-Bürgerinnen und -Bürger zur Gänze oder in Teilen einen Bildungswerdegang mit kollektivierendem Anspruch von der frühkindlichen Erziehung über die Schule und die Freie Deutsche Jugend (FDJ) bis zur Hochschul- und Erwachsenenbildung. In 19 Beiträgen von ausgewiesenen Expertinnen und Experten liefert der vorliegende Band differenzierte Antworten auf bildungshistorische Fragen nach der Ausgestaltung des Bildungswesens unter den Bedingungen der SED-Diktatur. Beleuchtet werden einerseits die damit verbundenen politischen Zielsetzungen sowie andererseits die unterschiedlichen Erfahrungen, welche die betroffenen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in dessen Einrichtungen gemacht haben. Zudem greift der Band die Differenzierung in Inklusionsund Exklusionsprozesse auf und beinhaltet daher auch Beiträge, in denen das abweichende Verhalten Heranwachsender sowie dessen politisch motivierte Sanktionierung thematisiert werden. Insgesamt wird mit dieser Gesamtschau eine bestehende Lücke im Bereich der Publikationen zur Bildungsgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) geschlossen.
Jakob Benecke Books



Soziale Ungleichheit und Hitler-Jugend
Zur Systematisierung sozialer Differenz in der nationalsozialistischen Jugendorganisation
Das NS-Regime hatte kein Interesse an einer vollständigen Einebnung sozialer Differenzen in der deutschen Gesellschaft. Vielmehr sollten alte Hierarchien bekämpft und neue errichtet werden – beides nach Maßgabe der NS-Ideologie und des eigenen Machtanspruches. Das Buch beschreibt die aus dieser Herrschaftspraxis hervorgehenden Ausprägungen sozialer Differenz für die Hitler-Jugend und somit für die Erfahrungswelt tausender damals heranwachsender Jugendlicher. Aufgegriffen werden NS-spezifische Herrschafts- und Ideologieeinflüsse sowie deren Zusammenspiel mit Faktoren wie Geschlecht, Raum, Generation oder Milieu. Somit entsteht ein differenziertes Gesamtbild sozialer Ungleichheit in der Hitler-Jugend.
Die Hitler-Jugend 1933 bis 1945
- 417 pages
- 15 hours of reading
In dieser Dokumentation soll die Hitlerjugend als bildungshistorisch und biographisch bedeutsames Erfahrungsmoment für damals Heranwachsende dargestellt werden. Dafür werden sowohl offizielle und als auch inoffizielle Dokumente berücksichtigt, welche die Intentionen und Handlungspraxis des Regimes verdeutlichen.