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Marija Michailowna Stepanowa

    June 9, 1972
    In Memory of Memory
    Winterpoem 20/21
    • Winterpoem 20/21

      Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2023

      Der Ausbruch der Covid-Pandemie setzte im März 2020 einem Aufenthalt Maria Stepanovas im britischen Cambridge ein Ende. Zurück in Russland, verbrachte sie die folgenden Monate in einem Zustand der Erstarrung – die Welt hatte sich vor ihr zurückgezogen, die Zeit war »ertaubt«. Als sie aus diesem Zustand auftauchte, begann sie Ovid zu lesen. Motive fanden zueinander, die lange in ihr gewartet hatten. Wie schon in Der Körper kehrt wieder verwandelt sie historische und aktuelle Kataklysmen in ein ungemein feingliedriges, bewegliches Gebilde aus Rhythmen und Stimmen. Das Poem, das in einer rauschhaften poetischen Inspiration entstand, spricht vom Winter und vom Krieg, von Verbannung und Exil, von sozialer Isolation und existentieller Verlassenheit. Stepanova findet grandiose Bilder für das Verstummen: wenn etwa Worte, die wir einander zurufen, in der Luft gefrieren und unser Gegenüber nicht mehr erreichen. Das Werk verwebt Liebesbriefe und Reiseberichte, chinesische Verse und dänische Märchen in eine vielstimmige Beschwörung der gefrorenen und langsam auftauenden Zeit.

      Winterpoem 20/21
    • With the death of her aunt, Maria Stepanova is left to sift through an apartment full of faded photographs, old postcards, diaries, and heaps of souvenirs: a withered repository of a century of life in Russia. Carefully reassembled, these shards tell the story of how a seemingly ordinary Jewish family managed to survive the twentieth century.

      In Memory of Memory