Fälscher im Namen der Wahrheit beim Verfassen des zweiten Thessalonicherbriefs gingen sie besonders grob zu Werke.Im Neuen Testament gibt es sieben echte und sechs unechte Paulusbriefe, ferner gefälschte Schreiben verschiedener Apostel, die alle als Wort Gottes gelten. Die sechs unechten Paulusbriefe haben Schüler des Paulus nach dem Tod ihres Lehrers unter falschem Namen erfunden. Der zweite Brief an die Thessalonicher ist die gröbste Fälschung des Neuen Testaments. Sein Verfasser veröffentlichte nicht nur einen Paulusbrief unter falschem Namen, sondern wollte mit seiner Fälschung auch noch einen echten Paulusbrief ersetzen, indem er diesen kurzerhand als Erfindung deklarierte. Gerd Lüdemann übersetzt und erklärt den Text und fragt nach den Motiven des Autors, der um die Unwahrheit seiner Angaben gewusst haben muss. Dabei berührt er die Frage, wie frühe Christen zu Fälschern werden konnten, obwohl sie ein leidenschaftliches Wahrheitspathos vertraten und obwohl es in der Antike Echtheitskritik und ein klares Bewusstsein für geistiges Eigentum gab.
Gerd Lüdemann Books
Gerd Lüdemann is a professor of New Testament studies whose work delves into the historical context and origins of early Christian thought. His research explores the development of key Christian ideas and their intricate connections to the broader religious and cultural currents of antiquity. By examining these foundational elements, Lüdemann offers insights into the formative stages and early evolution of Christianity. His scholarly contributions illuminate the complex landscape from which Christianity emerged.






Ketzer
- 264 pages
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Jesus von Nazareth ist für das christliche Abendland die zentrale Person. Über ihn sind Bibliotheken zusammengeschrieben worden. Die meisten Jesus-Bücher sind jedoch nur von begrenztem Wert, da sie den verkündeten Jesus mit dem geschichtlichen Jesus gleichsetzen und sich zugleich weigern, die historisch-kritische Methode in vollem Umfang anzuwenden. Inzwischen ist sich die internationale kritische Forschung darüber einig, dass die meisten Worte Jesu nachträgliche Zuschreibungen und das Gros seiner Taten Projektionen sind. In seinem großen analytischen Werk 'Jesus nach 2000 Jahren' legte Gerd Lüdemann vor mehr als einem Jahrzehnt den Stand der exegetischen Forschung zugrunde und fand nur wenige echte Jesustaten und -worte in den Evangelien. Er präsentiert nun diese Minderheit der echten Taten und Worte Jesu in einem neuen, handlichen Buch, das sich auf einen breiten wissenschaftlichen Konsens berufen kann, und hofft, auf diese Weise dem Mann aus Nazareth historisch näher zu kommen.
Ende 1945 wurden in Nag Hammadi, Ägypten, dreizehn koptische Kodizes entdeckt, die die größte Sammlung gnostischer Selbstzeugnisse darstellen. Gerd Lüdemann und Martina Janßen bieten eine deutsche Gesamtübersetzung dieser Texte, die Einblicke in die religiöse Vielfalt des frühen Christentums und die gnostischen Lehren ermöglichen.
Gott und Mensch
Theologische Gespräche mit Wolfgang Huber, Dorothee Sölle, Jürgen Gohde, Jacques Gaillot, Gerd Lüdemann, Norbert Greinacher, Rolf Koppe, Heinz Zahrnt
Eine überarbeitete und gekürzte Fassung von Gerd Lüdemanns 'Auferstehung Jesu', die allgemeinverständlich die 'Detektivarbeit' des Exegeten zeigt. Sie eröffnet fachfremden Lesern neue Perspektiven auf historische Quellen und bewertet biblische Aussagen zur Auferstehung neu.
Die 'Auferstehung' Jesu ist heute weithin ein unentbehrliches Requisit der Theologie und vielfach eine Leerformel. Das vorliegende Buch will diesen 'göttlichen Sperrbezirk' aufbrechen und einen Zugang zum ältesten Auferstehungsglauben anbahnen. Es setzt mit der ältesten Liste von Auferstehungszeugen bei Paulus ein und fragt von dort zurück zu den Ereignissen zwischen Karfreitag, Ostern und Pfingsten. Auslöser des Osterglaubens sind Visionen des Petrus, sowie der Jünger und Jüngerinnen, die ebenso wie die Damaskusvision des Paulus historisch und tiefenpsychologisch untersucht werden. Der Osterglaube ist eine Erfahrung im Geist und reaktiviert inhaltlich die Botschaft Jesu. Er hat mit einer Wiederbelebung des Leichnams Jesu nichts zu tun, denn dieser verweste und blieb im Grab.



