Jens Gieseke Books







Überwachung und Unterdrückung – die Geschichte der DDR-Staatssicherheit Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR war nicht nur eine gefürchtete Geheimpolizei und ein effektiver Spionagedienst, sondern entwickelte sich in fünfundvierzig Jahren zu einem weitläufigen »Gemischtwarenkonzern« in Sachen Sicherheit, Überwachung und Unterdrückung. Jens Gieseke schlägt den Bogen vom Hochstalinismus Ende der vierziger Jahre bis zu den Überbleibseln der Stasi im wiedervereinigten Deutschland. Er untersucht die Triebkräfte der Expansion und die Rückwirkungen dieser »Armee hinter den Kulissen« auf Alltagsleben und Staatsgeschäfte.
Das Ministerium für Staatssicherheit war die größte Geheimpolizei der Welt im Verhältnis zur Bevölkerung. Jens Gieseke untersucht systematisch die personelle Zusammensetzung dieses Apparats, dokumentiert die Hintergründe seines Wachstums und beschreibt die Motivlage des hauptamtlichen Korps. Entscheidungsprozesse in der Staats- und Parteiführung sowie der Einfluss der sowjetischen „Tschekisten“ werden einbezogen. Der historische Bogen reicht vom deutsch-deutschen „kalten Bürgerkrieg“ der Gründerjahre über den Aufstieg zur unantastbaren Sicherheitselite bis zur Entmachtung im Herbst 1989. Gieseke bietet präzise Fallstudien und anschauliche Milieubilder, die eine Geschichte der Staatssicherheit „von innen“ erzählen. Im Gegensatz zu vielen Diktaturforschern analysiert Gieseke nicht nur programmatische Erklärungen, sondern verfolgt die komplexe Praxis der Stasi. Sein Ansatz bietet Einblicke in das Herkunftsmilieu und die Lebenswelt der Führungskader der Gründergeneration, die durch Klassenkampf und Widerstand geprägt waren. Er beleuchtet auch die Mechanismen der persönlichen Bereicherung, die poststalinistische Gewaltpraxis und die Folgen des Verlusts von Feindbildern. Diese Generation, die in der DDR sozialisiert wurde, verlor die Verbindung zur kommunistischen Tradition und Utopie, was zur Krise der Stasi 1989 führte. Ein Höhepunkt der Studie sind die mentalitätsgeschichtlichen Ausflüge in die ideologisch geprägte „tschekistis
Doktoren der Tschekistik
Die Promovenden der "Juristischen Hochschule" des MfS
Das MfS-Handbuch „Anatomie der Staatssicherheit“ besteht aus einzelnen Teillieferungen, die sich mit der Struktur und Arbeitsweise des MfS am Beispiel einzelner Diensteinheiten und bestimmter Schwerpunktthemen befassen. In der vorliegenden Teillieferung zum MfS-Handbuch zeigt Jens Gieseke einige Entwicklungstendenzen in dem Prozess auf, der auch als “Akademisierung“ des MfS bezeichnet werden kann. Die Hebung des Ausbildungsniveaus der Mitarbeiter war schon seit Gründung des Ministeriums immer wieder intern gefordert worden. Die sechziger Jahre standen im MfS, wie in der DDR-Gesellschaft, im Zeichen der “Bildungsoffensive“. Mit der Rekrutierung von Absolventen ziviler und militärischer Hochschulen der DDR für den Dienst des MfS, vor allem mit dem Ausbau der MfS-eigenen Schule in Potsdam-Eiche zur “Juristischen Hochschule“ (JHS) als Ausbildungsort für Leitungskader sowie diverser anderer Schulen, steigerte das MfS das formale Ausbildungsniveau seiner Kader im Laufe der Zeit nachhaltig. Auch wenn das Spektrum breit ist, so lassen sich doch Umrisse des “typischen“ Promovenden anhand seiner “sozialen Herkunft“, dem Weg zum MfS und seiner Stellung sowie Funktion im Ministerium skizzieren.
Stasi. Tajná policie NDR v letech 1945-1990
- 336 pages
- 12 hours of reading
Jens Gieseke líčí historii státní bezpečnosti Stasi, tajné policie a špionážní služby v jednom, od jejích počátků v roce 1945 do jejího rozpuštění v roce 1989/90. Analyzuje způsob fungování diktatury a důsledky špiclování a nedůvěry v každodenním životě. Suverénně čtenáře provází touto vysoce kontroverzní kapitolou německých poválečných dějin a poskytuje všechny nezbytné informace o pachatelích, informátorech i obětech. V aktualizovaném, rozšířeném vydání podává – dvacet let po zpřístupnění spisů – mimo jiné i kritickou analýzu zpracování fenoménu státní bezpečnosti v odborné literatuře, vzpomínkách a kultuře sjednoceného Německa.
