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Peter Wawerzinek

    September 28, 1954
    Peter Wawerzinek
    Die letzte Buchung
    Wawerzineks Raubzüge durch die deutsche Literatur
    Rabenliebe
    Liebestölpel
    Das Kind das ich war
    Ich Dylan ich
    • Ich Dylan ich

      • 151 pages
      • 6 hours of reading

      „Ich schaltete einmal den Sender um und hörte dich an diesem Tag, vernahm nur deine Stimme im Radio. Und das will ich dir sagen: Du kannst verdammt gut lesen. Du bist ein Genie, Dylan. Du bist eine Ikone der Vortragskunst. Das habe ich in meiner Jugend am Radiogerät gleich herausgehört.“ Wawerzinek ist mehrmals nach Wales gereist, hat die Landschaften und Orte von Dylan Thomas aufgesucht und beschrieben. Wer über einen anderen redet, redet ja immer auch über sich selbst. Und so wird die Reise zu Dylan Thomas vor allem auch eine Reise zu sich selbst. Dylan Thomas, sein Leben, seine Landschaft, sind für den Autor vor allem Spiegel, die Rede nicht Zwiegespräch, sondern Monolog. Das aber auch nicht ohne Selbstironie, wenn er schreibt: „Ich gehe in der Frühe zum Hafen, dein Denkmal zu besuchen, mich zu dir zu setzen. Der Sockel ist schmal, und hat nur Platz für einen. Es ist nicht einfach, Dylan, sich zu dir auf deinen Sockel zu setzen. Da ist kein Platz für einen Zweiten an deiner Seite.“ Wawerzinek fürchtet wie Dylan Thomas vor allem den Tod im Leben, das Leben ohne Leidenschaft. Dass dazu der Alkohol als Treibstoff und Stimulans, als Ablenkung und Betäubungsmittel gehörte, das war bei beiden so, mit all den Kollateralschäden der Sucht. Dass der Trinker, der dem Suff wie dem Schreiben verfallene, sich nicht nur Freunde macht, Leute verprellt, vor den Kopf stößt, haben beide erfahren. Gerd Adloff

      Ich Dylan ich
    • In seiner autobiographischen Erzählung setzt sich Peter Wawerzinek mit den Landschaften, Orten und Personen seiner Kindheit auseinander, einer Kindheit, die einmal durch Heimaufenthalte und Adoption, zum anderen aber auch durch die hartnäckig-dörfliche Atmosphäre Mecklenburgs und seiner wortkargen Bewohner geprägt war. Eine Kindheit in den fünfziger und sechziger Jahren auf dem Lande, merkwürdig wenig beeinflusst von den polititschen Umständen, so als ob der Eigensinn der Mecklenburger, ihre berühmte schlitzohrige Verstocktheit alle Ansinnen von Partei und Politik abprallen ließ. Peter Wawerzinek erinnert in seiner assoziationsreichen, überraschenden Sprache, in einem pointiert komponierten Bündel von Beobachtungen, Skizzen und Porträts an eine Landschaft und an eine Zeit, die dörflich verschlafen erscheint, aber viele Abenteuer und menschliche Sonderbarkeiten bereithielt für einen, der genau beobachten kann. Eine ruhige, dichte Erzählung, die Beschreibung einer Kindheit, einer spröden Landschaft und ihrer eigenwilligen Menschen.

      Das Kind das ich war
    • Über den tollpatschigen Versuch, mit der widerspenstigen Sache namens Liebe klarzukommen. Peter Wawerzineks umwerfender Roman über Lebenslieben und -lügen, Familiensehnsucht und -flucht. Und über das Festhalten und Verschwinden. Erzählt in einer musikalisch-bildreichen Sprache, wie dies nur Peter Wawerzinek kann. »Die Liebe, ach Junge, besser du lässt die Finger davon«, hatte sein Opa ihn gewarnt, da war er gerade vierzehn. Menschen wie sie könnten da nur Schiffbruch erleiden. Wären sie Vögel, so der Opa weiter, dann würden sie zur Spezies der Trottellummen gehören. Trottellummen seien in der Luft grandiose Segler. Doch beim Landeanflug offenbare sich ihr eigentliches Problem: Da seien sie plötzlich unbeholfen, wirkten fast schon trottelig. Und das setze sich dann bei Paarung, Nestbau und Brutpflege nur noch fort. Trottellummen, so der Opa, neigten zu kompliziertem Beziehungsverhalten. Als der Opa dies erklärte, konnte der Ich-Erzähler in Peter Wawerzineks Roman Liebestölpel noch nicht wissen, dass er tatsächlich gerade kurz davor stand, seine erste amouröse Bruchlandung hinzulegen: Seine Kindheitsfreundin Lucretia, mit der er seit seinem dritten Lebensjahr fast jede Minute verbrachte, wird sich bald darauf lieber mit dem Fleischergesellen statt mit ihm treffen. Ja schlimmer noch, ohne jede Vorwarnung wird sie einfach von einem Tag auf den anderen verschwinden.

      Liebestölpel
    • Über fünfzig Jahre quälte sich Peter Wawerzinek mit der Frage, warum seine Mutter ihn als Waise in der DDR zurückgelassen hatte. Dann fand und besuchte er sie. Das Ergebnis ist ein literarischer Sprengsatz, wie ihn die deutsche Literatur noch nicht zu bieten hatte. »›Rabenliebe‹ ist ein tolles Buch: unerträglich und laut, leise und liebevoll, geduldig und unduldsam, sprachmächtig und sprachlos zugleich. Es geht an die Nieren und zu Herzen, es macht bescheiden und sehr, sehr still.« NDR

      Rabenliebe
    • "Es ist nach der Erntezeit oder davor." Zu seinem 69. Geburtstag am 28. September erscheint Peter Wawerzineks dichterisches Debüt: Die letzte Buchung. Gedichte aus über fünfzig Jahren, komponiert zur Schiffsreise eines Matrosen, der nie auf See ging. Hier singt ein Heizer unter Deck, ein Mülltonnenabgraser, ein Chemiearbeiter, ein einziger Gast am Stammtisch, ein lyrischer Doppelgänger von Edi Endler, ein minderjähriger Zombie, ein Frühreifer, ein ältester Mann der Welt. Hier spricht und singt es aus dem Maschinenraum, der sich Leben nennt. Bei der Lektüre dieser Gedichte lässt sich lernen, wie man schwebt: "Erst den Flugschein kaufen, dann die Revolution anzetteln."

      Die letzte Buchung
    • Tinte kleckst nun einmal oder halb ich & halb ein anderer

      Klagenfurter Rede zur Literatur 2015, Extended Version, mit 12 Zeichnungen des Autors

      • 56 pages
      • 2 hours of reading

      Nach Franz Schuh, Katja Lange-Müller, Hugo Loetscher, Gert Jonke, Herta Müller, Raoul Schrott, Hanns-Josef Ortheil, Ilja Trojanow, Josef Winkler, Sibylle Lewitscharoff, Urs Widmer, Ruth Klüger, Michael Köhlmeier und Maja Haderlap eröffnete der in Berlin lebende Schriftsteller Peter Wawerzinek am Abend des 1. Juli 2015 den 39. Wettbewerb um den Ingeborg-Bachmann-Preis mit seiner Klagenfurter Rede zur Literatur. Ergänzt um viele Exkurse und zwölf Zeichnungen des Autors ist die Rede mit dem Titel »Tinte kleckst nun einmal« auch als Buch erschienen. Wawerzinek, der zuletzt mit dem Roman »Schluckspecht« (erschienen 2014 bei Galiani Berlin) für viel Aufmerksamkeit sorgte, macht sich in der Rede auf die Suche nach seinen literarischen Wurzeln und Vorbildern. Er denkt über das Schreiben und die Schreibenden nach (»Wir sind uns gegenseitig verpflichtet. Wir sind eine Gemeinde«). Wie das Fremdsein ihm, dem gelernten Textilgestalter und viel reisenden wie vielseitigen Schreiberling, wie er sich selbst am liebsten nennt, den Stoff bietet, der von ihm »zugeschnitten sein will« ist ein Thema, aber auch dass Schreiben eine Arbeit wie jede andere ist und Scheitern zum Weiterarbeiten ebenso notwendig wie das Vertrauen und Miteinanderarbeiten, wenn aus einem Text ein Buch werden soll. »Ich tue alles Erdenkliche, dass aus dem Bangen dann endlich Text, ein Buch wird, das in die Buchhandlungen kommt, vielleicht gekauft, vielleicht gelesen wird. Dafür lebe ich.«

      Tinte kleckst nun einmal oder halb ich & halb ein anderer
    • Mit dem fröhlichen »Egészségdre Palinka« der Tante fing es an, mit dem Schnüffeln am Rumtopf ging es weiter. Dann folgten Eierlikör, die selbstgebraute »Schwarze Johanna«‹, fröhliche Trinkrunden mit Freunden, Mut proben, die Unsicherheiten der Adoleszenz, Bier, Wein, ein wildes Leben für die Kunst, Frauen, Feiern, Probleme, Abstürze. Der Schmerz des von den Eltern verstoßenen Helden und der Versuch, ihn zu vergessen, führen in die Abgründe des Exzesses. Doch wie der Autor selbst, schafft es auch seine Romanfigur, sich auf geradezu mirakulöse Weise am eigenen Schopf aus dem Sumpf des Alkohols zu ziehen.

      Schluckspecht
    • Mein Salzkammergut

      • 298 pages
      • 11 hours of reading

      Das Buch ist Ergebnis eines zweimonatigen Aufenthaltes im Salzkammergut, genauer in St. Wolfgang. In den Monaten Juli – September 2007 beobachtete er Landschaft und Menschen. Das Buch ist kein Roman geworden, es ist aber auch kein literarischer Essay, keine wissenschaftliche Abhandlung. Mein Salzkammergut ist eine Mischung aus persönlichen Notizen und genauen, detailreichen Studien. Während seines dreimonatigen Aufenthaltes bereiste er das Salzkammergut. Sein Weg führt in bis in die entlegensten Winkel (Gosau) bis auf die höchsten Gipfel (Dachstein) und zu den wichtigsten kulturellen Ereignissen (Mondsee Jedermann / Handkesymposium Gmunden). Vor allem seine Begegnungen mit Menschen zeichnen ein sehr genaues Bild von jenem Salzkammergut, das uns meist verborgen bleibt, weil wir selten Zugang dazu bekommen, weil es sich hinter hohen Hecken und schön gestrichenen Zäunen verbirgt, vor den Blicken der neugierigen Touristen, die allüberall zu sein scheinen – in den Sommermonaten. Das Buch gibt einen Einblick in die Geschichte des Salzkammerguts wie sie dem Autor von den Menschen erzählt wurde, ergänzt durch eigene Recherchen.

      Mein Salzkammergut