Kriege, Katastrophen, Klimawandel – ist das die Welt, in der wir leben wollen? Die Herausgeber haben sich auf die Suche nach Strategien und Projekten für eine bessere Zukunft begeben. Auf ihren Ab- und Umwegen erhalten sie Wegweisungen von Klimaforschern, Soziologen, Architekten, Ingenieuren, Künstlern und Politikern. Ausgerüstet mit deren technischen, philosophischen und kreativen Survival Kits, entdecken die Autoren die Räume von Morgen – Städte und Schlachtfelder, Brachen und Baustellen, Flüchtlingslager und Finanzzentren. Dort finden sie Antworten auf ganz grundsätzliche Fragen: Wo werden wir wohnen? Worauf müssen wir verzichten? Um was werden wir kämpfen? Was werden wir essen? Welche Rohstoffe werden wir nutzen? Woher wird unsere Energie kommen? Woran können wir noch glauben? Wie werden wir leben? Die Architekten Friedrich von Borries und Matthias Böttger sind die Generalkommissare des deutschen Beitrages zur 11. Internationalen Architekturausstellung (11. Mostra Internazionale di Architettura) der Biennale Venedig. Das Motto der Biennale 2008, die vom 14. September bis zum 23. November 2008 in Venedig stattfindet, lautet: Out There. Architecture Beyond Building.
Friedrich von Borries Books







This book provides insight into an architectural battle that has raged between designers of TV towers since the form's invention―to be larger, to be higher, to go further. It also sheds light on related sociopolitical how exactly are aspirations towards societal, economic and political significance expressed in the towers' appearance and how does their interpretation shift?
Weltentwerfen
Eine politische Designtheorie
Früher entwarfen Designer Gegenstände. Heute wird praktisch alles designt: das Klima, Prozesse, Flüchtlingslager. Wenn jedoch alles designt wird, ist es höchste Zeit, Design nicht länger allein nach ästhetischen Gesichtspunkten zu bewerten. Wir brauchen, so Friedrich von Borries, eine politische Designtheorie. Der Mensch ist gezwungen, die Bedingungen, unter denen er lebt, zu gestalten. Geschieht dies so, dass Handlungsoptionen reduziert werden, haben wir es mit Unterwerfung zu tun. In seinem Manifest plädiert von Borries für ein entwerfendes Design (des Überlebens, der Gesellschaft, des Selbst), das sich der totalitären Logik der Versicherheitlichung entzieht und gegen die Ideologie der Alternativlosigkeit neue Formen des Zusammenlebens imaginiert.
Um einen Raum zu imaginieren, in den bis heute Sehnsucht nach Freiheit projiziert wird, mußte Karl May Radebeul nicht verlassen. Seine Erben konnten es nicht, also holten sie den Wilden Westen in die DDR. 1956 wurde der „Indianistikklub Old Manitou“ gegründet, dem zahllose weitere folgten. Die Autoren erzählen unbekannte Alltagsgeschichte(n) aus dem »Reservat DDR«: über Defa-Western und Dean Reed, sozialistische Cowboys, die sich als »Landarbeiterproletariat« inszenieren mußten, den Häuptling von Hoyerswerda und die Stasiakte »Tomahawk«. Die historische Reportage begleitet die Protagonisten bis in eine Gegenwart, in der die amerikanische Geschichte eine ganz andere Bedeutung bekommt: »reenactment«. In nachinszenierten Schlachten aus dem Bürgerkrieg übernehmen sie am liebsten die Rolle der Konföderierten und identifizieren sich mit dem Stolz der Verlierer.
Weil Design die Welt verändert, machen wir ...
- 255 pages
- 9 hours of reading
Design ist ein fester Bestandteil der modernen Welt. Lebens- und Kommunikationsmittel, Räume, Möbel, Kleider. Obwohl so ziemlich alles, was uns im Alltagsleben begegnet, gestaltet ist, sind theoretische Auseinandersetzungen mit dem Thema Gestaltung im deutschsprachigen Raum rar. Dabei gewinnt die Thematik nicht nur an Präsenz, sondern auch an Bedeutung, Verantwortung und Komplexität. Während Design einst vor allem funktionieren musste, soll es heute zusätzlich noch inspirieren, definieren, vermitteln, differenzieren und verbessern. Weil Design die Welt verändert. trägt mit einer anregenden Sammlung von interdisziplinären Projekt- und Textbeiträgen dazu bei, den gestaltungsspezifischen Diskurs im deutschen Sprachraum zugänglich und verständlich zu machen. Die von den Herausgebern Friedrich von Borries und Jeszko Fezer ausgewählten Beiträge stammen von Designern wie Enzo Mari, Roberto Feo und Peter Raacke, zeitgenössischen Künstlern wie Anselm Reyle und Ion Sorvin. Ergänzend werden die historischen Positionen eines Joseph Beuys, Max Bill und Dieter Rams im Kontext der aktuellen Debatten neu reflektiert und so entsteht eine kurzweilige und gehaltvolle Positionsbestimung.
RLF
- 251 pages
- 9 hours of reading
RLF ist mehr als Lifestyle. RLF ist mehr als Kunst. RLF ist Widerstand. RLF kämpft für das richtige Leben im falschen. Werde Teil von RLF. Werde Shareholder der Revolution! Am Anfang stehen die Riots in London: Die Verlierer der Konsumgesellschaft strömen auf die Straßen, zeigen der Welt, dass es sie gibt; Autos und Geschäfte brennen. Und die Welt des jungen Werbers Jan gerät ins Wanken. Er hat mit Kampagnen für die Fashion-Industrie eine Menge Geld verdient, doch als er in die Unruhen gerät, wird ihm klar: Der Kapitalismus muss gestürzt werden und zwar mit seinen eigenen Mitteln. In der Aktivistin Slavia und dem Künstler Mikael Mikael findet Jan die richtigen Mitstreiter. Gemeinsam gründen sie RLF, ein Lifestyle-Unternehmen, das den Wunsch nach Protest und Widerstand in Konsumprodukte verwandelt; mit dem Ziel, das System selbst in einem revolutionären Akt zum Einsturz zu bringen. Doch die Revolution hat ihren Preis, und den wird am Ende jemand bezahlen müssen – und sei es mit dem Leben.
Vier junge Menschen kämpfen in New York gegen die Allgegenwart der Überwachung, gegen den Anfang vom Ende unserer Freiheit. Immer tiefer verirren sie sich in einem Spiegelkabinett aus Virtualität, Fiktion und Realität. Am Ende stehen drei Tote – und eine Entscheidung. New York. Zehn Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001 hat die Stadt zur Normalität zurückgefunden, ein neues World Trade Center entsteht – das 1WTC. Tom, ein ehemaliger Mitarbeiter des US-Militärgeheimdiensts, entwirft das Fundament des Gebäudes. Seine Freundin Jennifer, eine Galeristin, lernt in der Bibliothek den deutschen Künstler Mikael Mikael kennen, der sie für sein Filmprojekt engagiert: Zusammen mit der geheimnisvollen Hackerin Asanta dokumentieren sie die allgegenwärtige Überwachung in der Stadt. Als Tom einen mysteriösen Auftrag von seinen ehemaligen Vorgesetzten erhält, beginnt die Grenze zwischen Simulation und Wirklichkeit zu verschwimmen. Am Ende stehen drei Tote – und eine Entscheidung.
Museum unplugged - Eine Selbstbefragung
10 Jahre Marta Herford
Friedrich von Borries untersucht in seinem Buch die Perspektive zukünftiger Archäolog:innen, die Technofossilien analysieren, um unseren Umgang mit dem Klimawandel zu verstehen. Er hebt hervor, dass Objekte am Stadtrand, wie Müllverbrennungsanlagen und Serverparks, mehr über unsere Lebensweise verraten als zentrale Bauten und skizziert eine zukunftsorientierte Architektur.
Das Funkhaus Nalepastraße, bis 1990 Sitz des Rundfunks der DDR und heute ein beliebtes Ausflugsziel, gilt als sein berühmtestes Werk. Begonnen hatte das bewegte Architektenleben Franz Ehrlichs (1907-1984) am Bauhaus in Dessau. 1937 wurde er als Widerstandskämpfer ins KZ Buchenwald gebracht, wo er das Tor mit der Inschrift »Jedem das Seine« gestalten musste. In der DDR nahm Ehrlichs Karriere Schwung auf – aber sein umfassender Geltungsanspruch kollidierte mit den politischen Leitlinien. Für ihren biographischen Essay begeben sich der Designtheoretiker Friedrich von Borries und der Historiker Jens-Uwe Fischer auf die Spuren eines lange vergessenen Bauhäuslers. Dabei reflektieren sie über die Widersprüche in Ehrlichs Biographie sowie die Ambivalenzen und den Totalitätsanspruch der Moderne.


