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Hartmut Lange

    March 31, 1937
    Schnitzlers Würgeengel
    Am Osloer Fjord oder der Fremde
    Die Waldsteinsonate
    Der Abgrund des Endlichen
    Die Reise nach Triest
    Positive nihilism
    • Eines Tages entdeckt Professor Montag in den Unterlagen seiner Frau eine vorformulierte Todesanzeige für den Fall seines Ablebens. Der Mann, gerade von den Schwierigkeiten einer Operation genesen, kann mit seiner Frau nicht über diesen Fund sprechen, bemerkt aber, dass sich irgendetwas, was sich nicht näher benennen läßt, verändert hat. Trotzdem beginnt er, die alljährliche Urlaubsreise zu planen, die die ganze Familie (drei Generationen) schließlich nach Triest führt. Kontinuierlich sind die Hinweise auf Verstimmungen innerhalb der Familie. Meisterhaft gelingt es Lange, selbst mit Hilfe feinster Nuancen die Spannungen zwischen den Menschen zu beschreiben. Eine Atmosphäre unterdrückter Gefühle, nichtbewältigter Probleme, fehlender Kommunikation und gesellschaftliche Erwartungen an den alten Mann, der gefälligst bald zu sterben hat, sind bestimmend für diese Urlaubsreise. Auffällig kontrastiert zu diesen einengenden Stimmungsbildern sind die eigenen lebensbejahenden Gefühle des Professors, die immer wieder an Metaphern von Weite und Unruhe festgemacht werden. Schließlich führt Professor Montag die Familie an das Capo d'Orlando, einen Felsen, dessen Spitze ins Meer hinausführt. Mit dieser Szene endet die Urlaubsbeschreibung. Vier Monate später konstatiert Montags Frau Irene, dass ihr Mann immer noch fort ist. Er war auf der Urlaubsreise einfach verschwunden. Wie schon die Erzählung Die Wattwanderung beschäftigt sich auch Die Reise nach Triest mit kleinen Fluchten aus Sinn- und Lebenskrisen, die Menschen ihrer Lebendigkeit berauben. Anders als in Die Wattwanderung, in der der Protagonist in einen unmotivierten Selbstmord geht, ist in Die Reise nach Triest offengelassen, ob Montag noch lebt oder nicht. Lange gelingt es gleich einem Impressionisten mit wenigen Federstrichen in diesem schmalen Erzählband, die Rätselhaftigkeit der menschlichen Existenz in den Mittelpunkt zu stellen. Langes Sprache lebt von Andeutungen, die Worte sind genau gewählt, sein Stoff steht ungeformt vor dem Betrachter, der die dargestellten Probleme mühelos weiterdenken kann. Die Reise nach Triest ist eine empfehlenswerte Erzählminiatur, die nachvollziehbare alltägliche Probleme in den Mittelpunkt des Geschehens stellt. --Christoph Steven

      Die Reise nach Triest
    • Der Abgrund des Endlichen

      Drei Novellen

      • 125 pages
      • 5 hours of reading

      Ein verjährter Mord und seine Sühne. Ein Historiker im Sog der Vergangenheit. Der abgründige Eros eines Studienrats. Drei Novellen, die eines gemeinsam haben: Sie beschreiben die Suche nach Glück über dem Abgrund des Endlichen.

      Der Abgrund des Endlichen
    • Novellen, die vom Zustand jener Unglücklichen erzählen, denen das Bewußtsein ein besonderes Verhängnis war. Novellen über Nietzsches Wahnsinn, die Goebbels-Kinder, den rätselhaften Freitod von Kleist und Henriette Vogel, den Nihilisten Alfred Seidel, der, kaum neundzwanzig Jahre alt, in einer Erlanger Nervenklinik endete, und über eine Jüdin, die mit einem SS-Mann, ihrem Mörder, spazierengeht."

      Die Waldsteinsonate
    • Eine Virenseuche, die die Menschheit vernichten könnte: Doch droht dieser nicht ein viel schlimmerer Feind? Was bewundert ein Publikum bei der Darstellung einer Schwindsüchtigen auf der Opernbühne oder einer Absinth-Trinkerin in einem Museum? Wie die Natur ein Denkmal attackiert, das sich die Menschheit gesetzt hat. Über Trennungen und Erfahrungen von Wunden, die nicht heilen wollen. Und über Stolpersteine unserer Befindlichkeit.

      Am Osloer Fjord oder der Fremde
    • Schnitzlers Würgeengel

      Vier Novellen

      • 141 pages
      • 5 hours of reading

      In der Titelnovelle ist der Icherzähler zu Gast bei Arthur Schnitzler, man schreibt den Herbst 1931, es sind Schnitzlers letzte Tage ... Als Schnitzler die Villa in der Sternwartestraße betrat, meinte er, im Hintergrund des Korridors, dort, wo es beinahe dunkel war, einen Schatten zu sehen. Eigentlich etwas Helles, Hochaufragendes, als stünde dort jemand, aber es war eine Anwandlung, die sofort wieder verschwand. Ein Reisender kommt mit dem Flugzeug nach Tel Aviv, ist einige Stunden später in Jerusalem, kurz danach steht er auf der Anhöhe von Golgatha und schaut durch die offene Kuppel der dortigen Kirche, er sieht nur einen diesigen Lichtschein. Kurz danach findet sich Hans-Peter Ludwig, wie er es wünschte, im Freien wieder. Er hing am Kreuz, und das erste, was er hörte, war jene Stimme der Mimi aus der Oper des Puccini, die er so liebte... und nun sah er über sich jenes flirrende, nahezu unbegrenzte Blau. Vier neue Novellen von Hartmut Lange: Herr Semmering µ Schnitzlers Würgeengel µ Die Mauer im Hof µ Der Himmel über Golgatha. Verbunden sind diese Novellen durch das ihnen voranstehende Motto: »In der Unheimlichkeit steht das Dasein ursprünglich mit sich selbst zusammen.« Heidegger "

      Schnitzlers Würgeengel
    • Die Nachricht von der Tat eines Pfarrers, der sich selbst verbrannt hat, beunruhigt die Hauptpersonen dieses Romans: Sempert, der in einem kleinen Dorf an der Elbe Ruhe sucht, um ein Traktat zu schreiben. Und Koldehoff, den Pfarrer dieser Gemeinde. Koldehoffs Tochter und Sempert verlieben sich ineinander Bis ein anderes Ereignis Sempert und Koldehoff auf unterschiedlichste Weise betrifft und betroffen macht. "

      Die Selbstverbrennung
    • Der rätselhafte Tod von Mertens Freund Achternach führt ihn zu dessen Witwe Gerda in Berlin, die einst seine Jugendliebe war. Das Wiedersehen weckt nostalgische Gefühle und mögliche Zukunftspläne, doch Gerdas psychische Probleme, einschließlich Wahnvorstellungen und Selbstgespräche, belasten die Atmosphäre im Haus. Merten wird zunehmend von der düsteren Stimmung ergriffen, während er versucht, die Geheimnisse um Gerda und ihre Vergangenheit zu entschlüsseln.

      Die Ermüdung
    • An der Prorer Wiek und anderswo

      Novellen

      • 112 pages
      • 4 hours of reading

      Der mondäne Badeort Binz auf der Insel Rügen ist berühmt. Und eine eindrückliche Bühne für unerwartete Begegnungen und Lebenskrisen. Schauplatz Rom, eine weitere Kulisse für große Lebensfragen. Wie gefeit ist die »Ewige Stadt« wirklich gegen die Vergänglichkeit? Zehn abgründige, melancholisch schöne Novellen über das, was einmal war und noch immer lebendig ist, über ein berühmtes Bild aus der Alten Nationalgalerie, über philosophischen Trost. Und vor allem darüber: Was hat Bestand?

      An der Prorer Wiek und anderswo