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Paula Bulling

    Im Land der Frühaufsteher
    Finanzcoop oder Revolution in Zeitlupe
    • Finanzcoop oder Revolution in Zeitlupe

      Von Menschen, die ihr Geld miteinander teilen

      Das Buch stellt eine Gruppe von Menschen vor, die etwas anders machen als der Rest der Gesellschaft: Sie teilen ihr Geld, obwohl sie weder in derselben Stadt leben, noch durch familiäre Bande zusammengehalten werden. Mehrmals im Jahr kommen sie zusammen und regeln ihr finanzielles Auskommen der nächsten Monate. Dieses Modell heißt Finanzcoop. Hervorgegangen aus dem Experiment einer WG im Jahr 1998 ist das gemeinsame Bankkonto für die mittlerweile sieben Mitglieder zum Alltag geworden. Ihr regelmäßiger Austausch über Geld, materielle Werte und vor allem die eigenen Bedürfnisse hat sie zu Expert_innen gemacht. Dafür, was Geld in unserer Gesellschaft bedeutet, was es leistet, aber auch verunmöglicht. Und dafür, welche unentdeckten Freiräume eine andere Art von Ökonomie schaffen kann. In dieser Zwischenbilanz zu ihrem auf Lebenszeit angelegten Experiment geben sie Einblicke, was ihre Neuerfindung einer Solidargemeinschaft, die quer zu Familie und Staat steht, bedeutet: für Partner_innen, Eltern und Kinder, für ihre Einstellung zu Erwerbsarbeit und unbezahlten Tätigkeiten, Nachwuchsplanung, Alterssicherung. Dabei wird deutlich – diese Neuordnung der eigenen Verhältnisse ist gar nicht so radikal und doch auch das: eine Revolution in Zeitlupe.

      Finanzcoop oder Revolution in Zeitlupe
    • Im Land der Frühaufsteher

      • 125 pages
      • 5 hours of reading
      3.7(44)Add rating

      „Die Unterbringungen von Flüchtlingen soll ihre Bereitschaft zur Rückkehr in das Heimatland fördern“ - so steht es in der Bayerischen Asyldurchführungsverordnung. In anderen Bundesländern, wie Sachsen-Anhalt, wird diese zynische Amtsvorgabe nicht einmal benötigt, da dort die restriktivsten und unflexibelsten Auslegungen der Gesetzlage durchgesetzt werden. Paula Bulling dokumentiert über mehrere Jahre hinweg die Flüchtlingspolitik in Sachsen-Anhalt durch Gespräche und Begegnungen mit Asylbewerbern in Halle, Halberstadt und Möhlau. In sieben Kapiteln schildert sie das Leben in Asylbewerberheimen, alltäglichen Rassismus, den Tod eines Flüchtlings und die Suche nach einer angemessenen erzählerischen Haltung als weiße Künstlerin. In enger künstlerischer Zusammenarbeit mit den portraitierten Menschen fließen deren Stimmen und Wesen in Bullings mutige Comic-Collage ein, die auch die politische Situation in Sachsen-Anhalt reflektiert – symptomatisch für viele neue und alte Bundesländer. „Ein außergewöhnliches, umwerfend illustriertes Buch.“ (Der Stern, 30/2012) „Ein eindringliches und zugleich reflektiertes Buch mit tollen, ganzseitigen Illustrationen, die durch skizzenhafte Passagen so gebrochen werden, dass die Gefahr der Ästhetisierung dieses brisanten Themas gar nicht erst entsteht.“ (Rolling Stone, 08/2012)

      Im Land der Frühaufsteher