In einem tiefgründigen Essay untersucht Norbert Bolz die Entstehung des Christentums durch Paulus und dessen "Wort vom Kreuz". Er analysiert die Säkularisation und die Entzauberung durch Wissenschaft, kritisiert die Anpassung des Christentums an den Zeitgeist und rehabilitiert dessen ursprüngliche Kraft, die bestehende Werte herausfordert.
Norbert Bolz Book order






- 2024
- 2023
Der alte weiße Mann
Sündenbock der Nation
Für die Übel dieser Welt kennt die aktuelle Debatte vor allem einen Schuldigen: den alten weißen Mann. Er steht für Kolonialismus, Rassismus und Sexismus und auf sein Konto gehen sowohl die Armut in der Welt als auch die Zerstörung der Natur und natürlich der Klimawandel. Doch wie wurde er zum Sündenbock und was steckt hinter dieser kollektiven Schuldzuweisung? Norbert Bolz analysiert den Begriff und zeigt, dass der alte weiße Mann zur zentralen Symbolfigur in einem kulturellen Bürgerkrieg geworden ist. „Alt“ steht dabei für Tradition und Erfahrung, „weiß“ für die europäische Rationalität und technische Naturbeherrschung und ,, männlich“ für Mut, Risiko und Selbstbehauptung. Dabei wird deutlich: In diesem Konflikt, der immer unbarmherziger geführt wird, geht es nicht um die Beschimpften, sondern um die Grundlagen der westlichen Welt.
- 2021
Keine Macht der Moral!
Politik jenseits von Gut und Böse
Ist Politik moralisch? Keinesfalls, meint Norbert Bolz. Sie ist vielleicht ideologisch, Kampfplatz widerstreitender Interessen – aber gut und schlecht sind hier keine Tatsachen, sondern bestenfalls Verhandlungssache. In seinem neuen Essay fordert der streitbare Philosoph und Medienwissenschaftler daher die Emanzipation der Politik von der Moral und stellt sich damit in die Tradition der Staatsräson von Machiavelli bis Max Weber. Bolz kritisiert die Rhetorik von Protestbewegungen und NGOs, deren Waffe die Emotionalisierung und Moralisierung politischer Fragestellungen ist und deren Verachtung der Realpolitik gilt. Die Politisierung aller Lebensbereiche und die damit einhergehende Moralisierung aller Politik führt zur Entdifferenzierung unserer gesellschaftlichen Verhältnisse. Mit Blick auf die (Theorie-)Geschichte unserer westlichen Demokratien von Aristoteles über Machiavelli und Hobbes bis Rousseau und Schmitt zeichnet Bolz die Entwicklung des Verhältnisses von Politik und Moral nach. Der Autor knüpft damit an seinen Essay »Die Avantgarde der Angst« an und gibt seinen dortigen Überlegungen einen theoretischen Überbau.
- 2020
Die Sorge um die Umwelt, die Panik vor der Klimakatastrophe und die Mobilisierung dagegen sind zum neuen deutschen Common Sense des 21. Jahrhunderts geworden. Doch dort, wo Einschätzungen und angemessene Reaktionsweisen überhaupt nicht mehr zur Diskussion stehen, verlässt das politische Handeln bald seine rationale Basis und schielt auf emotionale Erregungszustände, die in der entzauberten Welt sonst kaum mehr zu haben sind. In seiner philosophisch-massenpsychologischen Untersuchung analysiert Norbert Bolz das Umschlagen des ökologischen Problembewusstseins in eine kollektive Angstreligion, die die Furcht vor dem Herrn durch die Furcht vor dem Menschen und seinem Handeln ersetzt hat. Die daraus entstehende Protestbewegung unserer Tage ist nicht nur von einer fatalen Risiko und Technikfeindschaft geprägt, sie zelebriert auch einen längst vergessen geglaubten Kultus kindlicher Überlegenheit in Bezug auf Wahrheit und Moral. Vor diesem Hintergrund stellt sich einmal mehr die Frage: Wird ›German Angst‹ zum Exportschlager oder lernen wir vom Rest der Welt Gelassenheit?
- 2014
Das richtige Leben
- 165 pages
- 6 hours of reading
Unter den dringenden Fragen ist die nach dem richtigen Leben die wichtigste. Um sie zu beantworten, braucht man die Philosophie als Wissen von den wichtigsten Dingen. Diese kann eine Antwort geben, solange sie sich zutraut, die Natur des Menschen zu erkennen. Sobald ihr aber diese Gewissheit verloren geht, wird die Suche nach dem Wissen selbst zur wichtigsten Sache. Die Moderne hat, ihrem generellen Werteverzicht entsprechend, auf die Frage nach dem Richtigen verzichtet. An die Stelle des richtigen Lebens hat sie die Eigenrichtigkeit des Individuums gesetzt. Konsens gibt es nur, wenn man die Frage nach dem Richtigen nicht stellt, sondern sie der Rationalität des Konformismus abgerungen wird. Modernisierung bedeutet immer: Standards absenken. Toleranz wird pervertiert, wo es keine Standards und Maßstäbe mehr gibt. Nur Werturteile können zwischen wichtig und unwichtig unterscheiden. Man kann sie nicht beweisen, sondern nur akzeptieren oder verwerfen. Weder Logik noch Information können bei der Frage weiterhelfen, worum man sich kümmern soll, was unsere Mühe und Aufmerksamkeit verdient und wo es ernst wird mit dem Leben. Lebensführung setzt eine Führungsidee voraus. Norbert Bolz untersucht die vier wichtigsten Führungsideen: die heroische, die philosophische, die politische und die bürgerliche.
- 2010
Man kann die Freiheit nur wahrnehmen, wenn man gesichert ist; aber die Bemühungen um Sicherheit gefährden die Freiheit. Die berechtigte Sorge um die Bedingungen der Möglichkeit von Freiheit lässt uns die Freiheit selbst vergessen und errichtet das soziale Gefängnis, das heute vorsorgender Sozialstaat heißt. Dieses Gefängnis braucht keine Ketten und Schlösser. Die Angst vor der Freiheit schließt die Menschen ein. Nicht Freiheit wollen sie, sondern Glück. Aber das unmittelbare Interesse am Glück ist kurzschlüssig. Wer das Glück sucht, muss einen Umweg nehmen - über die Freiheit. Aus dem Inhalt: VorwortFreiheit als Passion Die absolute Wichtigkeit des Menschen Der Glaube an den freien Willen Europäischer Stil Das metaphysische System des Liberalismus Die Macht des Einzelnen Das lange Leben der Letzten Menschen Die Krankheit des Verwaltetwerdenwollens Soziale Tyrannei Öffentliche Meinung und Politische Korrektheit Der Götzendienst der Gruppe Paradoxien der Freiheit Der Mensch als Überraschungszentrum der GesellschaftEntfremdung in die InstitutionenBürgerliche Lebensführung
- 2009
Die Linke hat wieder Konjunktur. Sie spricht nicht mehr von Klassengesellschaft, sondern von der Neuen Ungleichheit und verweist auf die Pornographie des exzessiven Reichtums zwischen Beverly Hills und Moskau einerseits, die stillen Leiden der Kinderarbeit und der Hartz IV-Existenz andererseits. Nüchtern betrachtet, kann Gleichheit unter modernen Lebensbedingungen aber nur heißen: Inklusion, die Möglichkeit der Teilnahme an den sozialen Systemen. Und wer alle integrieren will, muss auf die Gleichheit aller verzichten. Egalitarismus ist eine Anleitung zum Unglücklichsein. Wir können das gute Leben, das uns die moderne Gesellschaft ermöglicht, nicht leben, solange wir noch an Rousseau glauben.
- 2008
Das Wissen der Religion
Betrachtungen eines religiös Unmusikalischen
Religion hat Konjunktur. Doch zumeist handelt es sich dabei um einen neuheidnischen Religionsersatz wie den Götzendienst des Ich oder der Natur, die Sozialoffenbarung der Linken oder des Konsumismus der Angepaßten. Räumt man diesen Unsinn beiseite, so wird ein Wissen der Religion erkennbar, das allein uns helfen kann, jene großen Fragen zu beantworten, vor denen die Wissenschaften verstummen müssen - die Fragen nach dem Sinn des Lebens und dem Umgang mit der eigenen Endlichkeit. 2000 Jahre Christentum haben sich in unseren Traditionen und Institutionen abgelagert. Und es ist die Aufgabe jedes guten Europäers, sich an dieser objektiven Religion abzuarbeiten. Das gilt gerade auch für diejenigen, die nicht an Gott glauben.
- 2007
Das ABC der Medien
- 163 pages
- 6 hours of reading
Wer die neuen Medien nicht versteht, gehört zu den Analphabeten des 21. Jahrhunderts. Dieses ABC-Buch buchstabiert die Grundbegriffe der Medienwelt. Natürlich steht das Internet im Zentrum der Aufmerksamkeit. Aber das sollte uns nicht dazu verleiten, den Tod der klassischen Massenmedien zu verkünden. Das Internet braucht die Massenmedien, um Aufmerksamkeit zu faszinieren, und die Massenmedien brauchen das Internet, um in Kontakt mit den Zielgruppen zu kommen. Das Allermundewort Globalisierung meint konkret: Digitalisierung, Mobilisierung und Vernetzung von Kommunikation. Die Netzwerke lassen die geographische Gestalt der Welt gleichgültig werden. Und die Menschen? Sie verteilen sich in der globalisierten Welt auf vier Schicksalsfelder, die durch die Koordinaten „arm vs. reich“ und „vernetzt vs. nicht vernetzt“ definiert sind. Wer sich in dieser Welt orientieren will, muß die Medien verstehen, die sie prägen.
- 2006





