Udo Sierck Books






Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 ist der Eindruck entstanden, Menschenrechtsverletzungen gehörten der Vergangenheit an. Aber pflegeabhängige, behinderte oder psychiatrieerfahrene Personen erleben die Kehrseiten der Fürsorge: Strukturen der Macht produzieren Anpassungszwänge, Abhängigkeitsverhältnisse beinhalten Formen von Gewalt: Fixierungen, sexueller Missbrauch oder subtile Erniedrigungen sind Realitäten, die fälschlicherweise bei Bekanntwerden als Einzelfalldelikte wahrgenommen werden. Das Buch bietet überfällige Aufklärung und Vorschläge für Lösungen und Prävention.
Der Buchautor und Aktivist Udo Sierck zeichnet die Geschichte einer selbstbewussten und autonomen Behindertenbewegung nach, die gegen die Tradition und Praxis der Aussonderung sowie mannigfache Diskriminierungen die Rechte behinderter Menschen in jahrzehntelangen Kämpfen durchsetzen musste.
Bösewicht, Sorgenkind, Alltagsheld
120 Jahre Behindertenbilder in der Kinder- und Jugendliteratur
Erstmalig zusammenhängend werden Behindertenbilder aus Büchern, Texten und Erzählungen für Kinder und Jugendliche vom Kaiserreich bis in die Gegenwart versammelt, sozialhistorisch eingeordnet sowie Kontinuitäten und Brüche aufgezeigt.Das Buch dokumentiert um die hundert historische und aktuelle Beispiele, die belegen, wie Behinderung Kindern und Jugendlichen nahegebracht wurde und Einfluss auf Denken und Handeln nahm. Vorgestellt werden literarische Klassiker, Fundstücke aus Antiquariat und Sammlungen sowie Bücher, die das Zeitalter der Inklusion repräsentieren.
Körperkult und Behinderung
Eine Geschichte zwischen Erniedrigung und Faszination
Das Buch thematisiert wie der gleichnamige Film die Aussonderung von geistig und körperlich behinderten Menschen. Es analysiert die Kontinuitätslinien, die von der alten Rassenhygiene hin zu neuen Vorstellungen von Eugenik und Euthanasie reichen.
Arbeit ist die beste Medizin
Zur Geschichte der Rehabilitationspolitik
Behinderte Körper sind seit Jahrhunderten der Sensationslust ausgesetzt. Gegenwärtig sind sie bei Misswahlen, auf dem Laufsteg oder bei olympischen Spielen zu betrachten. Ist das die Fortsetzung der Historie oder Ausdruck von Emanzipation? Der zu beobachtende Kult um den makellosen Körper widerspricht der angeblichen Akzeptanz. Notwendig sind Auseinandersetzungen zwischen Anpassung und Selbstbehauptung.
Widerspenstig, eigensinnig, unbequem
Die unbekannte Geschichte behinderter Menschen
Zwanzig kurze Biografien porträtieren behinderte Frauen und Männer vom Mittelalter bis in die Gegenwart mit unterschiedlichen körperlichen, geistigen oder psychischen Einschränkungen, obwohl manche diese als solche nicht bezeichnet haben. Was die Vorgestellten in ihrer Unterschiedlichkeit eint, ist ihre Beharrlichkeit und Sturheit, ihr Wagemut sowie oftmals ihr Humor. Das Buch stellt zum ersten Mal die historische und bis heute wirkende Opferrolle behinderter Menschen ‚auf den Kopf‘. Die Pianistin Clara Haskil erkannte in den Musikkritikern, die sich über ihre schiefe Gestalt ausließen, einen „Haufen Schwachköpfe“. Der als verrückt verspottete Künstler Ferdinand Cheval schrieb, um „ans Ziel zu kommen, muss man starrköpfig sein“. Zwanzig Biografien porträtieren behinderte Frauen und Männer vom Mittelalter bis in die Gegenwart mit unterschiedlichen körperlichen, geistigen oder psychischen Einschränkungen, obwohl manche diese als solche nicht bezeichnet haben. Der Blick des Autors richtet sich auf das widerspenstige und eigensinnige als positives Merkmal behinderter Menschen. In historisch-kulturellen Bezügen werden die Themen Rehabilitation, Kunst und Wahnsinn, Sexualität und Dankbarkeit gestreift. In der Reflexion über ‚das Opfer‘ wird das Opfer-Sein nicht bestritten, aber auch auf die Bequemlichkeit dieser Rolle verwiesen.